Claudia Giesdorf – Das Licht am Ende
Das Licht am Ende, ist der neuste Thriller von Claudia Giesdorf.
Claudia und ich kennen uns mittlerweile schon ganz arg lange. Daher durfte ich diesen Thriller, noch vor der Veröffentlichung lesen und meine ungeschönte Meinung dazu abgeben. Es sei so viel verraten… es gibt viele Whats App Sprachnachrichten… 😊 Bedeutet, ich habe defacto mehr Seiten gelesen als ihr… und jede Einzelne davon hat sich mehr als gelohnt.
Ich bin eher ein seltener Thriller Leser, aber wenn Claudia einen schreibt, kann ich nicht nein sagen!
Vielen lieben Dank Claudia, für dieses kostenlose Rezensionsexemplar, in ungeschönter Form! <3
Worum geht es in „Das Licht am Ende“?
Helena, Juli, Zwei… wer ist sie? Welche Identität hat sie? In wessen Leben befindet sie sich?
Helena ist in einer christlichen Gemeinschaft groß geworden. In einer, der Wert auf Zucht und Ordnung legt, eine die den Willen bricht um den Menschen gefügig zu machen. Gefühle spielen hier keine Rolle, sie sind untergeordnet und haben an der Oberfläche nichts zu suchen.
Doch das Einzige was sie will ist genau das, Liebe, Geborgenheit, Freundschaft und innere Ruhe!
Doch was sie bekommt ist nichts davon, vor allem nicht von Ihren Eltern, aber von Eins. Von der einzigen Person, die sie je geliebt hat. Haben sie eine Chance? Können sie gemeinsam fliehen und weit weg ein gemeinsames Leben beginnen?
Doch alles kommt anders.
Was wenn der Mann in Helenas Leben plötzlich David heißt? Der sie vom Regen in die Traufe bringt. Der sie bricht, der ihre Schwächen ausnutzt und an sich bindet.
Dann hilft nur noch die Flucht in die Einsamkeit. In den Wald, auf eine Lichtung, in eine kleine Hütte, in das Nichts. Doch die Geister der Vergangenheit ruhen nicht… sie kommen, sie werden dich holen… sie sind da!
Wer ist Claudia Giesdorf?
Claudia Giesdorf wurde 1982 in Rheinland-Pfalz geboren. Kurz nach der Wende zog sie mit ihrer Familie nach Berlin, wo sie noch heute mit ihrem Mann und ihrer Tochter lebt und arbeitet.
Wie hat mir „Das Licht am Ende“ gefallen?
Vorne weg gesagt… ich kann nicht ganz so viel erzählen, weil die Gefahr des Spoilerns einfach zu groß ist. Daher kratze ich nur ein wenig an der Oberfläche!
Die Protagonisten:
Helena: Sie ist eine junge Frau, die freiwillig die Einsamkeit sucht, um die Dämonen die sie verfolgen abzuschütteln und sich von ihrer Vergangenheit frei zu machen. Sie will Frieden finden und mit allem abschließen. Doch ihr Innerstes ist völlig aufgewühlt und das Abschließen mit der Vergangenheit stellt sich schwieriger da, als ursprünglich gedacht. Eine tolle Protagonistin, die sich ihren Ängsten stellt, die ihren Weg geht und die mit jedem Rückschlag in ihrem Leben stärker geworden ist.
Anuk: Ist Helenas Nachbarin in der Einsamkeit. Eine Frau, die die Einsamkeit, so wie Helena bewusst gewählt hat. Die in ihrem Herzen ein Hippie ist und schon viel zu lange alleine lebt, welches man an ihren Manieren sehr stark merkt. Doch, das Herz hat sie auf dem rechten Fleck und kämpft, wenn nötig bis zum letzten Atemzug. Zudem ist sie ein Serienjunkie und lebt vom nähen süßer kleiner Baby Strampler.
Salim: Er ist der Teilzeit Touri auf der Lichtung. Ihn zieht es nur für ein paar Wochen auf die Lichtung im Wald, um abzuschalten, um den Dämonen in seinem Kopf Einhalt zu gebieten und sich vor dem stressigen Job zu erholen, Kraft zu tanken und die Natur zu genießen. Ein Mann, den das Leben gezeichnet hat, doch der Lieben kann und in Earl Grey, seinem Hund, einen Freund gefunden hat. Er sucht die Ruhe, gibt sich dem Ruf des Waldes hin, saugt die Energie von diesem in sich auf und fühlt sich zu Helena hingezogen.
Die weiteren Protagonisten, die wir in diesem Buch kennenlernen, kann ich nicht skizieren, da ansonsten zu viel verraten werden würde. Auch bei den obigen Dreien, habe ich nur die Oberfläche angekratzt. Diese habe ich bewusst gewählt, da diese drei eine Einheit auf der Lichtung im Wald darstellen und zusammengehören.
Der Schreibstil:
Ich liebe den Stil von Claudia. Er ist gradlinig, unverschnörkelt, gut lesbar und für einen Thriller auf das Minimum an Emotionen reduziert. Das Buch ist aus der Sicht von Helena geschrieben. Wir erfahren vieles übe ihr Innerstes, über ihre Ängste, das was sie verfolgt und gegen das sie ankämpft. In den Bereichen, in denen es um ihre Ängste geht, geht Claudia sehr stark in die innere Tiefe und holt das letzte bisschen Angst aus ihr heraus. Der Stil ist in diesen Momenten gehetzt, voller Angst, mit kurzen Schnappatmungssätzen und vermittelt das Gefühl beim Lesen, man erlebe die Angst selber. Man ist in diesem Moment mittendrin!
Das Buch baut von Kapitel zu Kapitel die Spannung auf. Es gibt viele Handlungen, viele kleine Momente, die immer wieder unterbrochen werden von Helenas innerstem, mit dem Dämon in ihr. Es gibt Rückblicke auf ihr Leben, die wie Puzzleteile sind, die in solchen Momenten an ihre Plätze fallen. Man denkt, nun weiß man es, nun kommt man dem Rätzel auf die Schliche und dann… BÄHM… falsch! Man blättert zurück, sucht den kleinen Punkt, der einen doch ein Stück weiterbringt und findet ihn nicht.
Am Ende des Buches, bleiben keine Fragen offen, da alles aufgelöst und erklärt ist. Dadurch das wir Stücken weise alles über das Leben von Helena erfahren ist es rund und komplett abgeschlossen.
Es sei gesagt, ich habe bestimmt 10 Vermutungen aus Claudia per WhatsApp verschickt und keine davon war richtig! Sie führt uns auf eine Fährte, auf einen Weg, der am Ende doch ganz anders ist.
Der Inhalt:
Ihr werdet nun bestimmt sagen, klar das es dir gefällt, ihr seid befreundet. Stimmt so nicht… Mir gefällt es, weil ich am Ende das Buch zu gemacht habe und gesagt habe… genau so, und zwar ganz genauso würde ich auch handeln.
Ich habe mich am Ende in diesem Buch wiedergefunden.
Gefunden in dem Schmerz, der Angst, der Verfolgung und dem Gefühl Alleine sein zu müssen. Es war so, dass ich immer mehr, mich in diesem Buch gesehen habe. Das ich am Ende das Gefühl hatte, ein Teil von Helena und ihrer Angst steckt in jedem von uns.
Am Anfang wusste ich nicht, wohin geht die Reise hin, wohin führt dieses Buch.
Doch je mehr man eingetaucht ist, je mehr man sich geöffnet und auf dieses eingelassen hat, je mehr ist man zu einem stillen Beobachter geworden. Einem der im Wald mit lebt, der auf dieser Lichtung ist, der wie ein Schatten Helena folgt. Man sitzt mit in ihrer Küche hört zu, wird zu ihr und hat das Gefühl, in jeden von uns steckt Helena.
Ein Buch, das mich am Anfang hat zweifeln lassen, doch das mich am Ende so überzeugt hat, dass ich nun gestehen kann, ich musste an einer Stelle weinen. Ich habe es gelesen, mich hat es so emotional gepackt, dass mir Tränen über meine Wange gelaufen sind. Es hat mich ergriffen und mein Herz bewegt.
Es handelt von der Liebe, von Emotionen, von Augenblicken und Ereignissen, von Ängsten, von der Flucht, vom Alleinsein, vom Kennenlernen, von Manipulation und Berechnung. Von Intelligenz, Mut, Zuversicht, Rache und zuletzt dem Wunsch auf Frieden.
Ein Buch, welches mehr als ein Thriller ist. Es ist eine Reise zu sich selbst und am Ende dem Gefühl, dass Helena ein Teil von uns allen ist. Jeder hat einen Teil von ihr in sich und lebt ihn nur anders aus. Sie ist die treibende Kraft und das was dieses Buch ausmacht.
Ein Buch, welches mich überzeugt hat, denn es hat viele Windungen, viele Ecken und Kanten, ist nicht wie eine gerade Straße, sondern eher wie ein Serpentin, die wenn man sie bezwingt, in einer Ruhe aus Unendlichkeit landet.
Fahrt diese Straße und lasst euch von Claudia entführen…
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Der erste Thriller von Claudia Giesdorf, Seelenschnitte kann ich ebenfalls sehr empfehlen. Von der Thematik ganz anders, aber mindestens genauso packend und ergreifend.
- Format: Kindle Ausgabe
- Dateigröße: 497 KB
- Seitenzahl der Print-Ausgabe: 284 Seiten
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- Sprache: Deutsch
- ASIN: B082742XC4
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