Erwachsenenliteratur

Buchrezension: William Paul Young – EVA

Es handelt sich um das Buch von Paul William Young – Eva, wie alles begann, aus dem Genre Gegenwartsliteratur.

Dieses Buch erscheint als gebundene Ausgabe am 26.02.2016 erstmalig auf Deutsch.

Ich möchte euch aber nicht nur eine Buchbeschreibung zukommen lassen, sondern auch die passende Rezension zu diesem, damit ihr euch direkt ein rundum Bild verschaffen könnt.

Von daher, viel Spaß beim Weiterlesen!

 

Worum geht es in dem Buch?

John findet in einem angespülten Container eine junge Frau, versteckt in einer kleinen Kammer. Sie ist fast tief gefroren, hat kaum noch Überlebenschancen und einer ihrer Füße ist abgestorben. Sie wurde auf John´s Insel angespült. Aber nicht nur er lebt dort, sondern auch Gelehrte und Heiler.

Dies ist Lillys Glück. So heißt die Frau, die John gerettet hat. Er erkennt, dass sie etwas ganz Besonderes ist und pflegt sie über Monate gesund. Sie ist berufen, eine Zeugin zu sein.

Doch sie soll nicht von irgendetwas zeugen, sondern sie soll an der Schöpfungsgeschichte teilnehmen und erfahren was wirklich im Garten Eden geschah. Dazu wird sie von keiner geringeren als Eva, die Mutter allen Lebens aufgefordert. Sie erlebt die Geburt Adams und macht Bekanntschaft mit der Schlange.

Doch dies alleine reicht nicht aus. Die dramatischen Ereignisse, die dazu geführt haben, dass es zu einer Vertreibung aus dem Paradies kam, bewegen Lilly zutiefst. Sie erfährt das Gott sich nie von den Menschen abgewandt hat, dass er stets bei ihnen war und ist. Kann Lilly die Geschichte neu erzählen? Kann sie dafür sorgen, dass die Schöpfungsgeschichte neu interpretiert und weiter gegeben wird? Ist sie ihrer Aufgabe gewachsen? Oder geht Lilly daran kaputt, als sie erfährt was in der Vergangenheit wirklich passiert ist und schenkt sie dem Falschen ihr Vertrauen?

 

Wer ist William Paul Young?

William Paul Young wurde 1955 in Alberta, Kanada geboren. Er verbrachte einen Teil seiner Kindheit in Neuguinea, da seine Eltern als Missionare dort tätig waren. Nach Kanada kam er zurück, als es Zeit für die Einschulung wurde. Er gründete früh eine Familie und schrieb den Beststeller „Die Hütte“ für seine 6 Kinder. Damals ließ er nur 15 Kopien anfertigen, die im Freundeskreis kursierten und welcher dann William Paul Young zur Veröffentlichung drängte!

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Ich bin ein großer Fan von „Die Hütte“ und habe bei diesem geweint, wie ein Schlosshund. Dieses Buch hat mich emotional so bewegt und mitgerissen, dass ich meine Tränen nicht zurück halten konnte. Daher habe ich eine große Erwartungshaltung an das aktuelle und neuste Werk von William Paul Young.

Es ist bei diesem Buch schwer mit den Worten zu beginnen, die Geschichte in diesem Buch ist voller Spannung, Abenteuer und Witz. Denn dieses Buch ist alles andere als das. Dieses Buch ist eine Reise ins Ich, eine Reise in die eigene Spiritualität und eine Reise ins Herz und seinen Glauben. Dieses Buch besticht nicht durch seine Story, sondern mehr durch das was aus dieser gemacht wird und was jeder einzelne Leser für sich daraus mitnimmt.

So weit so gut… doch wie kann man daraus ein ganzes Buch machen?!

William Paul Young kann es. Er hat Protagonisten erschaffen, die in der Lage sind, eine Reise in diese Zeit der Schöpfung zu vollführen, Aufzeichnungen dieser zu tätigen und eventuell etwas zu verändern. Doch, wer verbirgt sich dahinter!

Zum einen John. Er ist ein sogenannter Finder, denn er hat Lilly gefunden und ist nun mit ihr verbunden. Er ist auch derjenige der sie mit den Heilern zusammen über Monate geheilt und gepflegt hat. Er selber wird wenig beschrieben, außer dass er Älter ist, schätzungsweise 50 – 60 Jahre. Er scheint sehr Weise zu sein und Lilly sehr zugetan. Ob als Vater oder eventuell Geliebter, lasse ich hier offen! Müsste ich ihn als Person deklarieren, dann wäre er für mich ein gesandter Gottes.

Lilly, 15 Jahre alt und wurde an einem Strand in einem unbekannten Land angespült. Ihr Körper war ein Wrack und es hat Monate gedauert diesen wieder zu reparieren und in Stand zu setzen. Im Laufe des Buches erfährt man ein wenig mehr über sie, vor allem über ihre Vergangenheit. Was ihr widerfahren ist und was man ihr und ihrem Körper angetan hat. In ihrem Herzen und in ihrem Körper sind tiefe Wunden der Vergewaltigung, Demütigung und dem Gefühl nicht geliebt zu werden und auch dieser nicht würdig zu sein. Sie vertraut dem Falschen und gefährdet dadurch ihr eigenes Leben, was sie gerade erst wieder gefunden hat und bringt andere zudem auch in Gefahr. Müsste ich sie als Person titulieren, dann wäre sie genau das was sie ist. Ein junges hilfsbedürftiges Mädchen, was nie liebe empfangen hat und eine neue Hoffnung benötigt.

Neben diesen beiden Hauptprotagonisten tauchen noch drei Gelehrte auf. Simon, Anita und Gerald. Im ersten Moment musste ich an die heiligen drei Könige denken (ein wenig schmunzeln), da auch die Gelehrten mit Geschenken gekommen sind und Lilly diese überreicht haben. Doch im Laufe des Buches nimmt jeder dieser drei einen besonderen Part ein. Gut, verständnisvoll und habgierig! Vielleicht sogar hin zu Manipulation und reiner Selbstliebe. Doch auch diese Charaktere wachsen mit jeder Seite des Buches und lassen sich nicht mit wenigen Worten beschreiben!

Als letzte Person möchte ich Letty erwähnen. Sie wird in diesem Buch zu Lillys ganz persönlichem Schutzengel, sie geleitet sie und führt sie auf allen Wegen. Letty ist eine alte, kleine zierliche Frau… doch die Frage ist hier, was wollen wir sehen und was ist die Realität?!

William Paul Young ist in meinen Augen ein grandioser Schriftsteller, den er schafft es das Thema Religion, Glaube, Gott aufzugreifen und in einem lesebaren Werk zu verpacken. Sein Schreibstil ist sehr klar, sehr deutlich und nicht verschachtelt. Seine Sätze und seine Worte sind mit wahrer Präzision gewählt und geben dem Leser das Gefühl, dass er sich über jedes Wort, jeden Satz, jeden Abschnitt und jedes Kapitel mehr als nur Gedanken gemacht hat. Er hat diese Geschichte gelebt und seine Worte die in diese eingeflossen sind, werden von den lesenden Worten getragen und nehmen den Leser mit auf eine Reise.

Das Buch beschäftigt sich mit dem Thema Schöpfungsgeschichte. Jedem, auch jedem nicht, unbedingt religiösen und bibelfesten, ist sie in seinen Grundzügen bekannt. Es geht um Adam und Eva im Garten Eden, die von der Schlange zum Baum der Versuchung geführt werden, um von den verbotenen Früchten zu kosten. Dieses Thema ist nicht für jeden etwas. Man muss sich darauf einlassen und seinen Geist von jedem Vorurteil frei machen, dass man die volle Ladung Glaube und Gott abbekommt. Dem ist nicht so! Natürlich spielt dieses Thema eine große zentrale Rolle, doch eigentlich ist vielmehr das Drumherum wichtig. Der Autor will einen nicht bekehren, sondern nutzt lediglich eine Geschichte die jedem in ihren Grundzügen bekannt ist, als Grundlage für sein Buch. Er gibt dem Leser vieles an die Hand, viele Gedanken und viele Möglichkeiten über seinen Glauben nachzudenken. Aber er zwängt seinen Glauben niemandem auf! Er lässt Freiraum, sich selber zu entwickeln und zu finden.

Ich gebe es zu, ich bin beim Lesen sehr oft abgedriftet, in meine eigene Gedankenwelt. Nicht weil das Buch mich nicht gefesselt hat, sondern weil ich darüber nachgedacht habe, wie es sein kann, dass ein Mensch der so viel Leid in seinem Leben erleben musste, jemandem vertraut, der ihres Vertrauens nicht würdig ist und sich erneut in Gefahr begibt. Warum das Ganze, weil der andere egoistisch ist und etwas zurück haben will, was er liebt, was er nie verlieren wollte und dafür das Leid eines anderen noch größer macht? Ist das Dummheit, oder aber einfach die Angst erneut verletzt zu werden? Schwer zu sagen… Aber dieses zentrale Thema greift William Paul Young auf und gibt dem Leser dieses an die Hand um als Vergleich dazu die Schöpfungsgeschichte anzubringen. Die pure Liebe zwischen Adam und Eva, das Vertrauen zur Schlange und natürlich die verbotene Frucht, die dazu geführt hat, das Eva Adam angestiftet hat diese zu kosten. Seine Liebe und sein Vertrauen zu ihr, hat zur Verbannung aus dem Paradies geführt. Es gibt Parallelen zwischen dem was wir aus der Bibel kennen und dem was in dem Buch als Geschichte erzählt wird. Ist die Liebe zu einem Menschen so stark, dass man versucht ist verbotenes zu tun?! Aber nicht nur die Liebe bestimmt das Leben, sondern auch Tot und Verlust. Was schmerzt mehr in einem selber. Der Verlust eines Menschen auf ewig oder der Verlust einer Liebe?! Kann man dies überhaupt beantworten?!

Was zum Schluss noch wichtig zu erwähnen ist, die Geschichte um Lilly wird im letzten Kapitel aufgelöst und alles ergibt anschliessend einen flüssigen Sinn. Was ist die Insel? Wer ist John? Wer ist Letty? Doch direkt mit dem letzten Kapitel zu beginnen wäre zu einfach… man muss den langen und schwierigen Weg gehen und seinen Glauben an das Geschriebene prüfen!

Aber und dies ist nun ganz wichtig…hierbei handelt es sich um meine eigene Interpretation aus dem Buch, denn dieses lässt viel Spielraum für das was man selber liest und das was der Autor einem vermitteln will. Ein Thema, was nicht unbedingt greifbar und viel Raum für Glaube und Nichtglaube lässt.

Nehmt euch Zeit, setzt euch hin, macht euren Geist frei und offen und taucht ein in die Geschichte von Adam, Eva und Gott!

 

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  • Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
  • Verlag: Allegria (26. Februar 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3793423042
  • ISBN-13: 978-3793423041
  • Originaltitel: Eve
  • Preis: 18,00 € (gebundene Ausgabe)

Buchrezension: Felicitas Gruber – Blaues Blut

Es handelt sich um das Buch von Felicitas Gruber – Blaues Blut (Teil 3 der Sofie Rosenhuth Reihe), aus dem Genre Lokalkrimi.

 

Worum geht es in dem Buch?

Es geht um die Rechtsmedizinerin Dr. Sofie Rosenhuth und ihr On/ Off Liebster Hauptkommissar Joe Lederer. Die beiden werden zu einem Mordfall gerufen. Eine Adelige, wurde verblutet in der eigenen Badewanne in ihrem luxuriösen Apartment aufgefunden.

Doch das alleine wäre nicht genug, den Charly Loessel wie er sich nennt und gleichzeitig Sofies Verehrer ist, was Joe ein dickes Dorn im Auge zu sein scheint, war mit der Toten verheiratet. Daher steht für Joe und die Polizei fest, Charly ist der Mörder. Doch dieser hat sich über alle Berge davon gemacht.

Während der Sommer in München seinen Zenit erreicht und die Temperaturen in utopische Sphären klettern geschieht ein zweiter Mord! Hängen diese beiden zusammen, denn Augenscheinlich unterschieden sie sich vehement, doch eines bleibt gleich…auch hier gibt es Rückschlüsse zu Charly.

Doch wo ist dieser? Und was hat er noch alles zu verheimlichen außer seinem Adelstitel?!

Kann Sofie ihn entlasten oder wird Joe ihn jagen uns ins Gefängnis stecken?

 

Wer ist Felicitas Gruber?

Hierbei handelt es sich um ein Pseudonym. Hinter diesem verstecken sich die Autorinnen Brigitte Riebe und Gesine Hirsch. Brigitte Riebe ist promovierte Historikerin und begeistert seit vielen Jahren mit ihren historischen Romanen. Gesine Hirsch ist Kunsthistorikerin und entwickelte die erfolgreiche Serie »Dahoam is Dahoam« für das Bayerische Fernsehen mit. Beide Autorinnen leben in München.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Um es direkt vorne weg zu nehmen, ich bin Quereinsteiger in diese Reihe und habe keinerlei Kenntnisse von den ersten beiden Teilen. Daher sind natürlich meine Leseransprüche dahingehend, dass ich ohne viele Fragen dieses Buch lesen kann?! Oder bleibt doch etwas dabei auf der Strecke und Fragen in meinem Kopf? Man wird sich überraschen lassen. Hier ist die Hohe Kunst des Schreibens gefragt und natürlich dahingehend auch, den Leser abzuholen und mitzunehmen auf die Reise von Dr. Sofie Rosenhuth.

I griaß eich, schee des ihr eich de Rezension durchlest! Wieso schreibe i auf boarisch? Tja, weil des oans da Hauptbestandteile des Buachs is…

Aber nun mal weiter auf Hochdeutsch! J

Was bei diesem Buch ganz klar ins Auge sticht, ist die Verwendung der bayrischen Sprache. Viele Dialoge spielen sich auf bayrisch ab und benötigen ein wenig Übung um sich dahinein zu finden. Aber, liest man es Wort für Wort, ist das Verständnis kein Problem. Dies gefällt mir persönlich sehr gut, denn es zeichnet den Krimi dahingehend noch ein wenig mehr als Lokalkrimi aus, da er auch in der wunderschönen Stadt München spielt. Viel Lokalkolorit ist in diesem zu finden, viel bayrischer Humor, viele Essensgelage und vor allem ganz viel Witz und Charme. Man sollte offen sein, für ein Buch, welches vom Hochdeutsch in den wunderbaren bayrischen Dialekt wechselt und zurück! Dadurch bekommt diese Reihe ihren ganz eigenen Charme und wird noch sympathischer. Das Buch lest sich wunderbar lesen. Es hat keine verschachtelten Sätze, spielt mit bildlichen Beschreibungen und artet nicht aus, es kommt auf den Punkt. Daher macht das Lesen sehr viel Spaß und man möchte es gar nicht mehr aus den Händen legen.

Felicitas Gruber, hat es geschafft tolle Protagonisten zu erschaffen. Ganz weit vorne natürlich Sofie Rosenhuth. Eine ganz genaue Vorstellung von ihr habe ich nicht, aber von der Beschreibung her, ist sie eher der natürlich, weiblich geformte Typ. Mit kleinen Ecken und Kanten, einem großen Herzen und einer Liebe für Tiere, ihren Job und Joe. Sie ist für mich eine absolute Sympathieträgerin! Denn alles was sie macht, kommt bei ihr von Herzen.

Da wäre noch ihre Tante Vroni. Für mich die Kultbayerin überhaupt. Ich stelle sie mir vor, mit einem Dirndl, hochgeschraubten Möpsen und einer Begabung zu kochen. Sie hat das Herz am rechten Fleck und würde lieber selber sterben, als das ihren Lieben etwas passiert!

Joe Lederer…ich kann ihn am allerwenigsten vom äußeren her beschreiben. Er scheint aber in der Vergangenheit ein kleiner Holdrio gewesen zu sein, und der der ein oder anderen Frau nicht ganz abgeneigt war. Allerdings ist Sofie wohl doch seine große Liebe, sonst wäre er ja nicht stetig eifersüchtig! Aber wie er ausschaut, ist schwierig zu sagen… Vielleicht ein wenig rockermäßig, männlich…denn schließlich fährt er Motorrad!

Dies ist nur eine Handvoll von Protagonisten, die in diesem Buch vorkommen…eine kleine Auswahl um nicht zu viel zu spoilern!

In diesem Buch geht es vor allem um den Adel. Um den alten Adel, der mitunter noch vereinzelt zu finden ist. Man erhält einen Einblick, in die Dynastien, die in der Vergangenheit Rang und Namen hatten und nicht minder betucht waren. Vor allem erfährt man, was es heißt als Frau in den Adel geboren zu werden und dann auch noch als Zweite! Es gewährt uns Einblicke in eine Schicht, die eher verborgen und zurückgezogen lebt.

Dieses Buch, ist aber auch etwas für Tierfreunde. Denn in diesem spielen die Vierbeiner eine ganz besondere Rolle. Von einem nicht minder lustigen Mops bis hin zu zwei Siamkatzen, die verwöhnter nicht sein könnten!

Die Geschichte die hinter diesem Buch steckt ist gut durchdacht, denn sie lässt in ihrer Plausibilität keine Fragen offen und selbst die Lösung des Falls, ist stimmig und ohne Zweifel. Selbst dann, als es zu einer abrupten Wendung kommt und zwei verschiedene Wege eingeschlagen werden, gibt es keine Zweifel. Denn nicht nur die Mordfälle werden gelöst sondern auch das Geheimnis um das Verschwinden von Charly gelüftet. Die Handlung ist spannend, es fesselt einen, man will unbedingt weiterlesen und herausfinden was noch passiert!

Aufgrund der bayrischen Einflüsse ist es urkomisch, sehr unterhaltsam, süffisant und spannend bis zur letzten Seite. Denn erst auf diesen finden alle Puzzleteile ihren Platz. Mitraten ist absolut erwünscht, wenn der Leser nicht auf eine falsche Fährte geführt wird.

Einen Kritikpunkt habe ich dennoch. Wie bereits einleitend geschrieben, bin ich Quereinsteiger und muss sagen, ich hätte mir die eine oder andere Passage zu den ersten beiden Büchern und Fällen gewünscht. Denn mir ist nicht ganz klar, was es mit der Tätowiererin Shirin und dem Mops Murmel auf sich hat. Beides scheinen Bestandteile aus den ersten Büchern zu sein und deswegen hätte ich mir in diesem einen kleinen Rückblick erhofft.

Von daher, lasst euch begeistern vom Süden Deutschland, von einem Lokalkrimi, der seiner Herkunft alle Ehre macht und lasst euch mitreißen in einen Strudel von adeligen Intrigen.

  • Taschenbuch: 304 Seiten
  • Verlag: Diana Verlag (13. Juli 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3453358503
  • Preis: 9,99 € (Taschenbuch)

Buchrezension: Maria Semple – Wo steckst du, Bernadette?

Es handelt sich um das Buch von Maria Sample – Wo steckst du, Bernadette?, aus dem Genre Gegenwartsliteratur.

 

Worum geht es in dem Buch?

Bernadette Fox, chaotisch, leicht überfordert in manchen Dingen, Architektin ihrer Zeit und unglaublich liebenswert. Sie lebt mit ihrem Ehemann Elgie, erfolgreicher Microsoft Angestellter und Tochter Bee in einer ehemaligen Mädchenanstalt. Doch das Haus ist sehr heruntergekommen und droht zu verfallen. Denn Bernadette hat ihren Glauben an sich und ihre Fähigkeit Häuser neu zu erschaffen verloren.

Doch Elgie und Bee sehen darüber hinweg, denn sie lieben Bernadettes Humor, Witz und ihre ganz eigene Art zu leben! Doch Bernadette wird des Öfteren heimgesucht von quälenden Ängsten. Solche die sie dazu veranlassen in eine Schockstarre zu verfallen und nicht weiter machen zu können. In solchen Momenten findet sie andere Mütter ganz besonders perfekt organisiert und hält diese für tierische Nervensägen.

Um in solchen Momenten dennoch Dinge erledigt zu bekommen, beschäftigt sie eine Assistentin. Sie korrespondiert online mit Manjula, denn diese sitzt in Indien und arbeitet für 0,75 Dollar die Stunde, alle Dinge ab, die Bernadette ihr aufträgt. Angefangen über Restaurant Buchungen bis hin zu Bankgeschäften und der Planung des gemeinsamen Familienurlaubes, in die Antarktis!

Antarktis? Bee, ihrerseits Streberin, hat über Monate an diesem Thema in der Schule gearbeitet und möchte nun alles in Natura sehen. Laut ihren Eltern hat sie sich dies auch mehr als verdient. Sie sieht Bernadette als Mutter an, nicht perfekt, nicht Mutter spezifisch, aber ihre Mutter und sie will auch keine andere.

Doch plötzlich ist Bernadette verschwunden? Sie ist ausgebrochen aus ihrem Leben und hat sich auf und davon gemacht? Wo kann sie nur sein?! Wurde ihr alles zu viel?

 

Wer ist Maria Semple?

Maria Semple reiste die ersten Jahre ihres Lebens mit ihren Eltern kreuz und quer durch Europa, bevor sie nach Los Angeles und später nach Colorado zog. Sie studierte am Bernard- College und reichte nach erfolgreichem Abschluss ein Skript bei Twentieth Century Fox ein. Somit zog es sie nach LA. Mittlerweile lebt sie mit Tochter und Ehemann in Seattle. Schreibt Bücher, studiert nebenbei und hat es geschafft mit „Wo steckst du, Bernadette?“ 30 Wochen auf der NY-Times Bestsellerliste zu stehen!

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Ausgesucht habe ich mir das Buch, weil mich das Cover direkt angesprochen hat. Es war nur zweitrangig der Klappentext, denn viel interessanter fand ich Bernadette mit ihrer großen Sonnenbrille und dem Buchtitel. Umso erfreuter war ich, als ich bereits nach wenigen Seiten feststellen musste, genau mein Ding! Da liest sich ein Buch fast von alleine.

Maria Semple, hat nicht einfach ein Buch geschrieben, nein! Sie hat ein Buch geschrieben welches eine Kombination aus Brief- und Dialogform bildet. Briefe und E-Mails, die zwischen den einzelnen Protagonisten geschrieben werden und die Erzählungen bzw. Dialoge werden aus der Sicht von Bee dargestellt. Aus der Sicht einer 15 jährigen!

Das Buch ist eine wunderbare Komödie. Es hat doch einen recht schwarzen Humor, der in vollen Zügen in den Briefen und E-Mails ausgelebt wird. Des Öfteren gerät man ins schmunzeln und fragt sich zurecht immer wieder, das steht da nicht wirklich, oder? Das lesen alleine bereitet einem unendlich viel Freude und Spaß, denn die Abwechslung die dieses Buch mit sich bringt ist enorm.

Maria Semple, legt ein ungeheures Tempo vor, gute Dialoge…vor allem wenn Bee sie wiedergibt und in ihren Gedanken durchspielt. Aber oftmals werden sogar Dialoge in Briefform abgebildet, indem kurze E-Mails ausgetauscht werden. Alleine, diese haben Pfeffer im Popo und schaffen es, binnen Sekunden das Blatt der gesamten Geschichte zu drehen.

Dieses Buch ist voller Wendungen und glaubwürdiger Windungen, dass man in manchen Momentan in sich gehen muss um zu überlegen, ja wie war das nun wirklich?! Es ist eine Geschichte mit Ecken und Kanten, eine Geschichte die eigentlich traurig ist, wenn man darüber nachdenkt. Denn Bernadette hat sich in sich selbst verloren. Sie ist gescheitert mit einem Projekt und dieses hat ihr so zugesetzt da sie auch Jahrzehnte danach nicht in der Lage ist, ihren Glauben an sich selber wiederzufinden. Sie muss erst ausbrechen! Ausbrechen aus ihrem Leben, aus ihrer Familie, etwas alleine erleben und nachdenken. Erst dann begreift sie was wichtig ist und sie macht sich frei von dieser Last!

Sie lernt was es heißt geliebt zu werden, dass Menschen an sie glauben und dass der wahre Glaube an sich selbst in ihr verborgen ist! Das alles erfährt Bernadette als sie ausbricht, wegläuft und unauffindbar ist. Eigentlich ist sie es nicht, denn sie hat eine Fährte hinterlassen, die ihre Tochter Bee anfängt zu verfolgen. Denn Bernadette wäre nicht Bernadette wenn sie sich nicht doch ein Hintertürchen offenhalten würde.

Maria Semple hat grandiose Protagonisten erschaffen. Lediglich eine kleine Auswahl stelle ich vor, denn viele muss man lesen, aus dem Kontext verstehen lernen und begreifen was sie für ein Bindeglied in dieser Geschichte voller schwarzer Humor darstellen.

Natürlich ganz weit vorne Bernadette. Sie trägt stets eine Sonnenbrille. Egal bei welchem Wetter, sie trägt stets die gleichen leicht altbackenen Klamotten (Capri Hose, Slipper und seit neustem eine Anglerweste unter ihrer Jacke). Ist ein wenig exzentrisch, vor allem dann wenn es um andere Mütter geht, ist unendlich liebevoll und sehr stolz auf ihre Tochter Bee, hat sich nach ihrem Architektendesaster nicht mehr verwirklicht, sondern verkriecht sich in einer Art Selbstmitleid. Ihr scheitern sitzt zu tief, dass sie an diesem kaputt geht! Rettet die Antarktis Bernadette oder fällt der Urlaub ins Wasser, weil sie ihre Ängste nicht in den Griff bekommt?

Dann ist da noch Bee. 15 Jahre jung, talentierte Musikerin, Streberin und behält immer einen kühlen Kopf. Kühler zumindest als ihre Mutter! Die ganze Geschichte ist aus der Sicht von Bee erzählt und man erfährt gerade zum Ende des Buches vieles, was sie bewegt, wie sie zu Dingen steht und vor allem was sie an ihrer Mutter / Eltern liebt und schätzt. Bee ist für ihr Alter zwar klein und schmächtig aber von ihrem Verstand her eine ganz Große!

Mehr will ich nicht verrate, außer dass es sich lohnt in dieses aberwitzige Buch, mit viel schwarzem Humor, ein wenig kriminalistischen Passagen und ganz viel Liebe einzutauchen.

Dieses Buch ist ein wahres Lesevergnügen und absolut gerechtfertigte 30 Wochen auf der NY Times Bestsellerliste!

Hast auch du eine Bernadette in dir?

 

 

  • Taschenbuch: 384 Seiten
  • Verlag: btb Verlag (12. Januar 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3442748518
  • ISBN-13: 978-3442748518
  • Originaltitel: Where’d you go, Bernadette
  • Preis: 9,99 € (Taschenbuch)

 

Buchrezension: Anna Friedrich – Holly Band 1

Es handelt sich um das Buch von Anna Friedrich – Holly „Die verschwundene Chefredakteurin“ Band 1, Genre Fortsetzungsroman.

 

Worum geht es in dem Buch?

Bei Holly handelt es sich um eine Frauenzeitschrift, um genau zu sein, die Frauenzeitschrift am deutschen Markt. Holly gibt Trends vor, sagt, was in und out ist! Sie ist das glamouröseste was man bekommen kann und sie wird produziert „Made in Germany“, in der Landeshauptstadt Berlin. Damit diese Zeitung jeden Monat erscheinen kann, müssen viele Menschen an dieser arbeiten und in der Holly Redaktion ist ständig etwas los. Die unterschiedlichsten Typen von Mensch kommen dort zusammen um jeden Monat das Neuste von und mit Holly zu erschaffen. Skurrile Typen, Frauen, Männer, Mütter, Ältere, IT-Girls, Blogger und all diejenigen die etwas von sich halten, treffen dort auf der Etage zusammen.

In der Redaktion ist stets etwas los und alle Zügel werden von einer Person zusammengehalten, der fast 50 jährigen Chefredakteurin Annika Stassen. Sie ist gnadenlos, kühl, hat ganz gewisse Vorstellungen von Holly, setzt diese um und ist bestens organisiert. So kann einer neuen Ausgabe nichts im Wege stehen.

Wer etwas auf sich hält und seine Vita aufbessern möchte, versucht einen Job bei Holly zu ergattern. Das ist gar nicht so einfach, denn diese sind heiß begehrt und hart umkämpft. Doch eine hat es geschafft, Simone Pfeffer. Sie fängt bei Holly an und ihre Aufgabe ist es, eine Workflowanalyse zu erstellen um zu schauen welche Arbeitsabläufe optimiert werden können. Einer Dame passt jedoch diese Aufgabe gar nicht, und das ist Annika Stassen.

Doch, als Annika Stassen plötzlich verschwunden ist bricht das Chaos aus, denn ohne Annika ist Holly führungslos und die neuste Ausgabe scheint zu scheitern. Was ist mit Annika? Wo ist sie?

 

Wer ist Anna Friedrich?

Leider versteckt sich hinter diesem Namen jemand anderes und es handelt sich bei Anna Friedrich um ein Pseudonym.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Ich bin auf das Buch aufmerksam geworden, weil es mit dem Titel „die neue Kultserie“ und mit dem „must have des Jahres 2015“ tituliert wird. Auch Sätze wie, „diese Buchserie macht süchtig“ waren darunter. Spätestens danach, möchte man wissen, worum geht es eigentlich? Was macht einen süchtig?

Bei dieser Serie handelt es sich um einen ganz neue Art von Lesen. Denn in dem Buch geht es um eine Zeitschrift, namens Holly. Daran angelehnt ist auch die Cover Aufbereitung, denn es sieht aus wie eine Glamourzeitung vom Kiosk. Sie ist mit ihren gerade einmal 150 Seiten auch fast so dick, wie wohl bekannte und heiß begehrte Zeitungen aus überregionalen Ländern. Bei dieser Reihe handelt es sich um eine Geschichte, welche über insgesamt 6 Bücher verteilt ist, die monatlich erscheinen. Wie bei einer Zeitschrift! Von der Grundidee, mehr als gut! Denn wer über eine Zeitung schreibt, diese in den medialen Fokus rückt, muss das Drumherum auch wertschätzen, dies ist hier geschehen! Mal schauen, ob sie hält, was sie verspricht?!

Herangewagt an das Lesevergnügen, wohl wissentlich, dass es sich nur um Band 1 dieser Reihe handelt.

Meine Erwartungen waren dahin gehend hoch, vor allem nach diesem mehr als vielversprechenden Klappentext. Dieser klang für mich ein wenig wie, „Der Teufel trägt Prada“, Anna Wintour im Schlepptau, mit der Vogue unter dem Arm. Genau so habe ich mir eine Annika Stassen vorgestellt, anstelle der Vogue trägt sie natürlich die Holly!

Doch, die ersten Seiten haben mich relativ schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Denn das, was ich gelesen habe, war für mich mehr als neu und eher ungewöhnlich als vorhersehbar!

Es findet schon auf den ersten Seiten eine Überflutung mit Protagonisten statt, die zwar eingehend erläutert werden, allerdings nach meinem Empfinden, ist dies trotzdem schwer verdaubar und nicht ganz optimal umgesetzt. Zudem gibt es eine „ominöse Kamera“, die anscheint alles sieht, die stetig unterwegs ist und die vor allem auch in Menschen eindringen kann. In ihre Vergangenheit, um dem Leser das eine oder andere Geheimnis zu offenbaren. Spätestens da, war ich komplett aus dem Lesevergnügen raus. Diese Kamera hat mich ganz viele Nerven gekostet. Ich hatte manchmal das Gefühl es handelt sich um einen Voyeur, der dies filmt, aber nach reiflicher Überlegung muss dies der Blickwinkel von Anna Friedrich, auf das Geschehen sein. Es liest sich oftmals, wie ein Drehbuch. So als würde sie, das was sie schreibt gleichzeitig verfilmen und auf Youtube online stellen.

Anfänglich sind noch Designernamen eingeflossen, um Kleidung von Personen zu beschreiben und den Holly Effekt zu verstärken. Dies hat abrupt nachgelassen und ist auf ein Minimum abgefallen. Dies fand ich eher schade, denn dies hat gerade den Effekt von einer Zeitung sehr stark unterstrichen, vor allem wenn es um den Modenaspekt geht. Dies war am Anfang auch der Reiz dabei zu bleiben, denn das Ganze hatte etwas von einem Blog Stil, den sich Anna Friedrich dort angeeignet hat.

Die Fülle an Protagonisten hat mich ehrlich gesagt etwas überfahren. Der Wechsel aus den einzelnen Blickwinkeln heraus, hat schon etwas von Hektik, von Zeitdruck, von schnellem arbeiten und schnellem Lesen. Mir wurde das Gefühl dabei suggeriert, es gibt eine imaginäre Deadline die es gilt einzuhalten. Dieses Buch ist an Tempo kaum zu überbieten! Ich kam mir oftmals vor, als würde ich in der Holly Redaktion sitzen, ständig läuft einer vorbei und treibt mich an fertig zu werden! Dieses Gefühl hatte ich noch nie, zumindest nicht beim lesen! 😉 Man wird stückchenweise mitgenommen auf eine Reise in die Welt des Journalismus, in die Welt des Glamour und in eine Welt voller Intrigen, Machtkämpfe, Liebeleien und Listigkeit!

Dadurch, dass die Story auf mehrere Bücher verteilt wird, passiert nicht wirklich viel, außer das Annika Stassen verschwindet und Simone Pfeffer ihren neuen Job antritt. Man lernt noch die Inhaberin der Zeitung, ihren Chauffeur und diverse Mitarbeiter-/innen kennen. Von allen erfährt man nur ein wenig, außer…das die Zeitung Holly von und mit Annika Stassen zum Leben erweckt wird. Deswegen sind auch alle aus dem Häuschen, als diese wie vom Erdboden verschwunden ist. Bedeutet dies das Aus, für Holly? Die einzelnen Charaktere werden angekratzt, doch sie werden nicht in aller Gänze ausformuliert, so dass hier noch genügend Spielraum bleibt, für eigene Interpretationen.

Die Handlung kommt zu keinem wirklich Ergebnis und vor allem erscheinen während des Lesens immer mehr Fragen in meinem Kopf. Es findet keine Aufklärung statt, sondern es bleibt bei einem mehr als offenen Ende. Selbst das Verschwinden von Annika Stassen, wird nicht spannungsmäßig aufgebaut, sondern als gegeben dargestellt und hingenommen! Irgendwie, hat es mich nicht wirklich gepackt… irgendetwas fehlt mir persönlich!

Ob ich weiterlese, das steht in den Sternen…aber vielleicht, denn irgendwie will ich schon wissen was mit Annika Stassen passiert ist!

Also, ganz umsonst war es nicht… aber es ist für mich persönlich keine neue Kultserie! Eher eine neue „Art der Präsentation“, die ich glaube uns in der Zukunft noch öfters präsentiert wird!

 

  • Taschenbuch: 160 Seiten
  • Verlag: Goldmann Verlag (19. Januar 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3442482011
  • ISBN-13: 978-3442482016
  • Preis: 0,99 € (Kindle Edition)

Buchrezension: Andrea von Schlondorf – Stille Hoffnung auf Liebe

Hier nun das 3.te Buch aus meinem wunderbaren Gewinn von „feelings emotional ebooks“. Es handelt sich dieses Mal um ein Buch aus dem Genre, aristocratic romance mit dem Titel „Stille Hoffnung auf Liebe von Andrea von Schlondorf“.

 

Worum geht es in dem Buch?

Es geht um die Adelige Julia, die ihren Mann aufgrund einer Krankheit früh verloren hat. Seitdem lebt sie nur noch mit ihrer 18jährigen Tochter Astrid auf dem großen Anwesen.

Nikolas, aufstrebender junger Autor von Erotikthrillern ist auf der Suche nach der wahren Liebe und nach etwas Großem. Aufgrund einer Leser E-Mail, von der mysteriösen Lu, beginnt er über sein Leben, seine Beziehungen und die Frauen mit denen er diese führt nachzudenken. Er entdeckt, dass die aktuelle Beziehung keine ist, dass es sich vielmehr um eine Bekanntschaft handelt und er etwas anderes will.

Nikolas und Julia lernen sich im Fitnessstudio kennen. Schnell merken beide, dass sie einander gut tun. Das der Altersunterschied keine Rolle spielt! Doch beide haben ein Geheimnis voreinander. Wird ihre Liebe diesem Geheimnis standhalten und vor allem was sagen Julias adelige Kreise zu Niklas dem Bürgerlichen und viel wichtiger, wie wird Astrid auf ihn reagieren?

Doch als bei Julia eine alte Flamme ins Spiel kommt beginnt das Gefühlschaos. Denn keiner der beiden will den anderen verlieren. Schaffen sie es gemeinsam den anderen zu halten und an sich zu binden? Oder hat diese Liebe keine Chance?

 

Wer ist Andrea von Schlondorf?

Sie ist geboren in Berlin und aufgewachsen in Charlottenburg.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Ich war am Anfang ein wenig skeptisch, als ich Titel und Genre dieses Buches gelesen habe und habe deswegen dieses Buch als mein 3.tes auserkoren, da ich doch Respekt vor diesem hatte. Ich dachte mir, je länger ich dieses hinauszögern kann, desto besser. Denn alleine der Hinweis von Feelings emotional ebooks, dass es sich um einen Aristocratic Romance Kurzroman handelt, in dem es sich um das Leben der Adeligen im 21. Jahrhundert dreht, hat mich tief durchatmen lassen! Sehr tief…

Danach hatte ich leichte Schweißausbrüche… denn, welches Themengebiet mir gar nicht liegt sind schnulzige Romane mit Adeligen! Deswegen war diese Hürde und Hemmschwelle sehr hoch. Aber, ich habe diesem Buch eine faire Chance gegeben und es tapfer gelesen.

Es war, um es vorne weg zu nehmen, für mich nicht mein Lieblingsgenre, aber trotzdem wirklich gut zu lesen und im Großen und Ganzen okay. Das Buch, hat mich sehr an einen Groschenroman erinnert, die in regelmäßigen Abständen neue Folgen auflegen und die in vielen Zeitungsgeschäften zu Hauf liegen. Dies ist keineswegs abwertend, denn gerade diese Bücher sind schriftlich und sprachlich perfekt ausgearbeitet. Denn der Autor hat nicht hunderte von Seiten auf denen er sich austoben kann, sondern er muss binnen kürzester Zeit zum Punkt kommen und muss seine Protagonisten auf das nötigste Beschränkungen und seine Handlung kurz und knapp fassen. Dies ist hier mehr als gut gelungen. Das Buch selber hat gerade einmal 110 Seiten. Ist also super geeignet für Leser, die sich ungerne mit dicken, langatmigen Büchern beschäftigen und gerne eine gut lesbare Story für zwischendurch haben möchten.

Man bekommt von den Protagonisten einen guten Eindruck. Nicht zu viel, genau richtig dosiert und so ausformuliert, dass man sich als Leser etwas unter diesen vorstellen kann. Im Buch beschränkt man sich auf eine Handvoll Figur die zum Einsatz kommen, um der Geschichte Leben einzuhauchen. Im Vordergrund stehen aber ganz klar Julia und Nikolas.

Der Einstieg ist mir etwas schwer gefallen und die ersten 20 Seiten ließen sich ein bisschen holprig lesen. Was keineswegs am Autor gelegen hat, sondern damit dass ich nicht richtig in das Buch hineinfinden konnte. Für mich war diese kurze knappe Sprachweise, dieses schnell zum Punkt kommen etwas gewöhnungsbedürftig, aber danach ging es! Wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, dann ist es auch kein Problem zu verstehen wieso nicht alles bis ins Kleinste ausgeschmückt dargestellt und niedergeschrieben wird.

Trotz der anfänglichen Stolpersteine, bin ich dann sehr gut vorangekommen und habe das Buch irgendwann auch nicht mehr aus der Hand gelegt!

Mir gefällt die Geschichte, die erzählt wird. Zwei Liebende, völlig unterschiedlich vom Alter und ihrer Herkunft. Eigentlich punkte, bei denen man sofort denken würde, das klappt niemals. Aber, die beiden beweisen das Gegenteil. Es ist nicht wichtig woher du kommst und was du machst. Es ist wichtig das zwei Menschen zueinander finden und Seelenverwandt sind. Es spielt keine Rolle was das Umfeld sagt, ob etwas nicht standesgemäß ist oder nicht zum elitären Kreis passt. Einzig und alleine spielt es eine Rolle was diese beiden möchten und wollen. Alleine diese Punkte sind trotz der kürze des Buches herausragend dargestellt worden. Man bekommt einen groben Einblick in die Welt er Adeligen und eine grobe Einschätzung davon, was diese von „jüngeren bürgerlichen“ halten. Doch Julia und Nikolas interessiert dies nicht. Ihnen kommt es darauf an, zueinander zu finden, beieinander zu sein und sich zu lieben. Auch ein Hauch von Sex ist in diesem Buch verarbeitet, allerdings auf eine wirklich seichte Weise. Passend zum Adel…nicht obszön, nicht vulgär, sondern gut zu lesen!

Zwei Menschen, zwei Welten und doch viele Gemeinsamkeiten. Ich möchte gar nicht zu viel Spoilern, denn aufgrund der Kürze des Buches, würde ich einfach zu viel verraten.

Daher noch ein kurzer Umriss zu den beiden Protagonisten und anschließend mein Fazit.

Julia, eine verwitwete gestandene Frau in den Vierzigern, mit einer erwachsenen Tochter lebt ihr zurückgezogenes Leben auf einem großen Anwesen. Sie ist herzensgut, lieb, zurück haltend und vorsichtig. Sie weiß was sie will und sie findet ziemlich schnell heraus, was ihr gut tut und was sie braucht.

Nikolas, Mitte Zwanzig, aufstrebender Erotikthriller Autor. Ist ein kleiner Aufreißer, der sich nicht zwangsläufig auf eine Frau festlegen kann. Freundschaft, Sex und Beziehungen stehen ihm ein wenig im Wege, da er nie glücklich ist mit der Wahl seiner Partnerinnen. Stets fehlt ihm etwas. Er ist manchmal unentschlossen und zu sehr darauf fixiert, dass an seinem Job die Beziehungen gescheitert sind. Er sucht nicht unbedingt nach den Gründen, sondern nimmt seine Annahme so hin.

Beide Protagonisten sind sehr sympathisch beschrieben und von daher fällt das Lesen dieser Figuren sehr leicht.

Man sollte dieses Genre mögen, ansonsten wird man so wie ich einen holprigen Einstieg haben und unter Umständen das Buch zur Seite legen.

 

  • Format: Kindle Edition
  • Dateigröße: 3714 KB
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 85 Seiten
  • Verlag: Pottermore from J.K. Rowling (6. September 2016)
  • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
  • Sprache: Deutsch
  • ASIN: B01JLXEVFG
  • Preis: 12,99 € (Taschenbuch)

Buchrezension: Gernot Griecksch – Morgens in unserem Königreich

Heute geht es um das außergewöhnliche Buch von Gernot Griecksch – Morgens in unserem Königreich, aus dem Genre Gegenwartsliteratur.

 

Worum geht es in dem Buch?

Es geht um Arne. Der aus seinem Provinznest in die Großstadt Hamburg gekommen ist, um sich seinen Traum einer eigenen Bar zu erfüllen. Doch alles was ihm dazu fehlt ist Geld. Deswegen arbeitet er in der Würstchenbude von Udo, lebt in einer kleinen Wohnung und ansonsten läuft sein Leben auch ganz passabel ab.

Bis zu dem Zeitpunkt als er seinen Traum greifbar nahe sieht und auf die falschen Leute reinfällt. Binnen 24h hat Arne Unmengen an Schulden, hat den größten Verbrecher Hamburgers gegen sich und ist auch noch arbeitslos.

Arne beschließt unterzutauchen. Er landet bei den Zeugen Jehovas. Was er da genau soll, das weiß er nicht, aber er erhofft sich göttlichen Beistand und die Idee wie er aus diesem Schlamassel wieder herauskommt.

Doch mit allem hat Arne gerechnet, aber nicht damit Johanna kennenzulernen. Eine treue Zeugin und folgsame Schwester der Zeugen Jehovas. Sie ist verlobt mit dem „Teiggesicht“ Matthias und hat einen kleinen Bruder namens Karsten, der an ADHS leidet.

Johanna fühlt sich irgendwie von Arne angezogen und die beiden brechen Regeln, bringen Unruhe in die Gemeinde und ihre vielleicht Verliebtheit stößt bei den Ältesten auf Unverständnis und Gegenwähr.

Riskiert Johanna aus der Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden?

Schafft es Arne erfolgreich unterzutauchen? Hat ihre Liebe eine Chance oder sieht der Glaube an Jehova?

 

Wer ist Gernot Griecksch?

Er wurde 1964 in Hamburg geboren und ist Buchautor, Drehbuchautor, Journalist und Filmkritiker. Gernot Griecksch schreibt im Erzählstil tragikomische Geschichten aus dem Leben! Er lebt mit seiner Frau und den gemeinsamen Kindern immer noch in seiner Geburtsstadt Hamburg.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Als ich den Klappentext gelesen habe, lag mir ein kleines Schmunzeln auf den Lippen. Ein Buch, in denen die Zeugen Jehovas vorkommen… spannend!

Wer kennt sie nicht, die freundlichen Zeugen, die zu zweit in den Städten stehen, immer ein lachendes Gesicht und der Dinge harren die da kommen, um ihren Glauben und die Zeitung „Wachturm“ unter die Leute zu bringen.

Weitere Berührungspunkte gab es bis zu diesem Buch keine. Von daher war es aufregend in dieses Buch einzutauchen und vielleicht die einen oder anderen Vorurteile über den Haufen zu werfen.

Gernot hat wirklich tolle Protagonisten erschaffen, die dieses Buch zum leben erwecken und diesem Buch einen gewissen Tiefgang verleihen. Auch wenn es witzig, einfach, schnell und gut zu lesen geschrieben ist, gibt diesem Buch einem etwas mit auf den Weg. Aber dazu später erst mehr!

Aber zu allererst zu den Protagonisten:

Zum einen gibt es Arne. Aufgewachsen auf dem Land, behütet von seinen Eltern die einen Gasthof betreiben und gehofft haben, Arne würde diesen eines Tages übernehmen. Aber er hat andere Pläne. Die Großstadt Hamburg ruft. Er verfolgt seinen Traum. Doch Arne, gewitzt, gerade heraus, mit einem gewissen Charme dem Frauen erliegen, aber auch bestückt mit einem großen Grad an Naivität. Er ist der, der hofft einen Plan B in der Tasche zu haben und der herausfindet, dass er im Notfall keine wahren Freunde besitzt. Nur Bekanntschaften!

Da ist Johanna, sie übernimmt den weiblichen Part der Protagonisten. Aufgewachsen im Verbund der Zeugen Jehovas. 25 Jahre alt und damit bereits eine alte Jungfer, da sie noch immer nicht verheiratet ist. Sie hat in ihrem Leben nichts anderes kennengelernt als diese Glaubensgemeinschaft, die ihre Familie ist und dem Leben wie es vorgegeben wird. Sie ist intelligent, was sie nicht in vollen Zügen ausleben darf. Sie ist natürlich hübsch, was versteckt wird unter „old school Klamotten“. Sie ist eine starke Frau, mit einer liebevollen Persönlichkeit, welche versteckt liegt unter dem Glauben der Zeugen.

Neben Johanna, gibt es noch ihren kleinen Bruder Karsten. Dieser leidet unter ADHS und hat es verdammt schwer sich den Zeugen und ihren Regeln anzupassen. Er ist aufmüpfig, unangepasst und fällt ständig auf. Denn Karsten wird nicht geholfen, denn dies verbietet der Glaube. Von daher ist Karsten ein Junge, der sich in einem Körper befindet den er selber nicht wahrnehmen kann. Seine Gedanken sind oftmals wirr und sein Mund ist schneller als das Denken, somit passiert es oft, dass er sein Herz auf der Zunge trägt und alles ausspricht, was ihm in den Sinn kommt! Als Arne auftaucht, verändert sich etwas…

Nicht zu vergessen Johannas Verlobter Matthias. Über ihn will ich nicht ganz so viel verraten, nur soweit das er niemals Johannas Traummann sein könnte, aber er ist sehr nett und ein guter Freund. Allerdings ist er auch ein Paradebeispiel für die Zugehörigkeit zu den Zeugen Jehovas, denn er stellt seine innersten Bedürfnisse zurück, um den Geboten zu zollen. Er ist ein höriger Zeuge und im tiefsten inneren, hat er etwas vergraben was niemals an die Oberfläche kommen darf. Er ist ruhig, besonnen, Teetrinker aus Leidenschaft und ein wenig mopsig!

Gernot Griecksch, hat Protagonisten erschaffen, die auf den ersten Blick sehr unterschiedlich erscheinen, die aber das Buch zu einem großen Ganzen werden lassen.

Er lässt viele Informationen über das Leben der Zeugen Jehovas, ihren Glauben, ihre Art zu leben, zu denken und zu handeln einfließen. Dadurch kann man vieles was Johanna und Karsten betrifft besser nachvollziehen und taucht in eine Welt ein, die einem fremd ist, obwohl sie eigentlich so nahe liegt.

Über viele Dinge war ich sehr überrascht. Nicht zwingend Positiv, eher dahin gehend negativ! z.B. das eine Heirat innerhalb der Gemeinschaft notwendig ist und das alles andere verboten und zu einem sofortigen Ausstoß aus dieser erfolgt.

Man erfährt viel über das Leben von Johanna innerhalb ihrer Familie. Das umgehen der Eltern miteinander und dem Problemkind Karsten, der mit seiner ADHS Erkrankung. Daher ist der Alltag geprägt von Gewalt, von Schweigen, von Brutalität und Misshandlung. Von einer Mutter die schweigt und die ihre Erlösung darin sieht zu sterben. Von einem Vater der unzufrieden ist, der Gesetze innerhalb seines kleinen Büros bricht und die Familie mit Gewalt und Missachtung straft.

Das Buch welches Gernot Griecksch geschrieben hat, ist nur im ersten Moment witzig, lustig, zum Schmunzeln aber wenn man so wie ich jetzt über das gelesene schreibt, wird man sehr nachdenklich. Es macht mich sogar etwas betroffen und die Geschichte von Johanna und Karsten geht mir persönlich sehr nahe.

Ich bin eingetaucht in eine Welt die mir fremd ist. Die bestimmt wird von einem Glauben, der sich so viel mehr von dem unterscheidet an was ich glaube. Es macht mich betroffen gemacht, sowohl die richtigen Worte zu finden meine Gefühle und Gedanken nach diesem Buch zu beschreiben!

Gernot Griecksch, hat mich durch sein Buch dazu bewegt meinen Glauben und mein tägliches handeln zu überdenken. Meine Augen offen zu halten und jedes Mal wenn ich Zeugen Jehovas sehe, diese mit anderen Augen zu betrachten. Das das vermeintlich glücklich sein, das lächeln welches man sieht oftmals nur Fassade sein kann. Das sich hinter jeder Frau eine Johanna befinden kann, die aus ihrem Käfig nicht herauskann oder die davor Angst hat diesen Schritt zu gehen!

Ich nehme viel mit. Nicht nur eine lustige Geschichte mit viel Humor sondern auch etwas das mich auf eine gewisse Art dankbar sein lässt, das ich in einer anderen Familie / Gemeinschaft aufgewachsen bin und frei sein darf in meinen Gedanken, Gefühlen, Werten und meiner Intelligenz. Ich bin dankbar dafür, das ein Buch mich hat Momente erleben lassen, die mir das wieder bewusst gemacht haben. Wie reich ich an all diesen Dingen bin und wie viel manch andere Menschen davon verpassen, weil sie behütet in einem System leben, welches Sicherheit propagiert und welches sie in all diesen wunderbaren Dingen beraubt.

Oftmals verleiht der Glaube einem Kraft, die ungeahnt Flügel wachsen lässt…

 

  • Taschenbuch: 272 Seiten
  • Verlag: Knaur TB (2. Mai 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426515598
  • ISBN-13: 978-3426515594
  • Preis: 9,99 € (Taschenbuch)

Buchrezension: Mila Brenner – Amazing Grace

Dieses Mal hat mich ein ganz großes Los zum Jahresende getroffen. Ich habe bei einem Gewinnspiel mitgemacht, welches bei „feelings emotional Ebooks“ (ebook Label vom Verlag Droemer & Knaur) ausgeschrieben war. Was soll ich sagen, ich habe GEWONNEN und wurde mit drei Ebooks belohnt! Das Schöne ist, man weiß nie was man bekommt und darf sich einfach überraschen lassen.

Von daher, kann ich folgendes vorwegnehmen… keines der drei Bücher hätte ich selber gewählt, von daher ist es umso schöner, etwas zu lesen und sich dann noch mehr zu freuen, wenn etwas dabei ist, was einen absolut begeistert und man somit einen weiteren Autoren für sich entdecken kann. Mal schauen was mich erwartet… J

Heute Buch Nr. 1, aus meinem tollen Gewinn!

Mila Brenner – Amazing Grace aus der Reihe Boulder Lovestories

 

Worum geht es in dem Buch?

Grace und Alex, beide Anfang 30 glücklich miteinander verheiratet und stolze Eltern zweier Kinder, leben wie so üblich, in einem Reihenhaus in der Stadt Boulder.

Beide sind mit Leib und Seele bei der Polizei. Alec, eher der ruhigere Polizist der sich nichts aus Beförderungen, Titeln etc. macht, unterstützt seine Frau, als es darum geht, dass diese endlich von der normalen Streifenpolizistin zum Commander befördert wird. Grace hat ihr Ziel endlich erreicht. Sie hat für diesen Traum hart gearbeitet und es allen Männern in ihrer Abteilung gezeigt, dass sie als Frau das Zeug zur Führungskraft hat.

Grace ist von Natur aus, ein Mensch die es allen Recht machen will. Die immer direkt nach Lösungen sucht und nichts unversucht lässt diese auch zu finden. Doch, ihre Grenzen sind dieses Mal enger gesteckt. Denn sie soll von ihrer Halbtagsstelle auf eine Ganztagsstelle aufstocken und gleichzeitig die Betreuung ihrer Kinder optimalst regeln.

Doch Grace übersieht, dass sie damit allen die Freiheiten nimmt. Das sie ihre Kinder dadurch vernachlässigt und das ihr Mann Alec zu ihrem Laufhund wird, der nur noch agiert so wie es sein muss, wie er es aber eigentlich gar nicht will.

Es kommt zu einem handfesten Streit zwischen den beiden und Alec verschwindet. Er ist nicht auffindbar und Grace beginnt sich Gedanken zu machen. Ängste überrollen sie und sie ist wie gelähmt. Hat ihr Traum ihre Ehe zerstört? Und wo bitte ist Alec?

 

Wer ist Mila Brenner?                

Mila Brenner heißt im wahren Leben Jennifer Schymanski und wurde 1984 in Wuppertal geboren. Ihre Liebe zum schreiben, entwickelte sich aus ihrer Liebe zum lesen. Für ihre Ausbildung zog sie in die Pfalz und lebt dort noch immer glücklich mit Mann, zwei Kindern und einer Katze. Seit 2011 bloggt sie über Bücher und hat dies, neben dem schreiben dieser, zu ihrer zweiten Leidenschaft auserkoren.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Was ich vorne weg sagen muss: Es handelt sich hierbei um ein noch nicht veröffentlichtes Buch. Das offizielle Datum, der Ersterscheinung ist der 20.01.2016. Es handelt sich um ein Buch aus dem Genre, Lovestories.

Mila Brenner, war mir vor diesem Buch kein Begriff. Auch ihre Reihe „Boulder Lovestories“ ist mir bis zu diesem Zeitpunkt nicht begegnet. Das Buch entstammt ihrer Buchreihe, ist aber eine für sich eigenständig abgeschlossene Geschichte, auch wenn diverse Charaktere in den anderen Büchern immer wieder auftauchen.

Ich muss leider zugeben, dass es mir sehr schwer gefallen ist, in die Geschichte hineinzufinden.

Dies lag nicht an Mila Brenners Schreibstil, denn dieser ist wirklich sehr gut. Sie ist klar in der Wahl ihrer Worte, sie formuliert keine verschachtelten oder überlangen Sätze und sie kommt in den Dingen auf den Punkt. Allerdings schmückt sie manches mit Adjektiven aus, um dem ganzen mehr Gefühl zu verleihen, was ich als sehr positiv empfinde und was wahrscheinlich auch typisch für dieses gefühlvolle Genre ist. Das Buch lässt sich daher gut lesen!

Es war auch nicht die Story, wo mein zweiter Gedanke sich hin verflüchtigt hat. Denn diese ist wirklich gut. Zum einen geht es darum, dass eine Frau trotz Familie und Kindern Karriere machen will. Das sie einen höheren Posten erhält als ihr Mann und seine Vorgesetzte wird. Was zu Problemen im Job und gleichzeitig auch zu Problemen in der Partnerschaft führt. Das Ganze drum herum, was die Organisation des Tagesablaufes betrifft, das Zusammenspiel beider Elternpaare um den Kindern in allen Dingen gerecht zu werden. Das einspannen der Omas und Babysitter falls es mal wieder knapp wird. Das Problem mit dem eingewöhnen im Kindergarten, die Kinderkrankheiten und dann noch die Freundschaften die man versucht zu pflegen. Eigentlich Themen bzw. ein großes Thema was sehr gut gewählt und in seinen Einzelheiten perfekt wiedergegeben wurde. Denn dies ist kein Thema, was an den Haaren herbeigezogen wurde, sondern was viele Haushalte betrifft. Ein eigentlich aktuelles Thema, denn viele Frauen haben oftmals Probleme in ihren Job zurückzukehren bzw. bekommen nicht die Chance Karriere zu machen, wenn sie Kinder haben. Es passiert nicht gerade selten, dass die Frauen oft benachteiligt werden und nicht zum Zuge kommen. Deswegen hat mir die Wahl des Themas sehr gut gefallen und ich war mir relativ sicher, dass es zu einem handfesten Streit kommt und beide vor einem Eheproblem stehen werden. Ich wurde auch nicht enttäuscht, denn Alec ist geflüchtet. Geflüchtet vor allem! An dieser Stelle hatte sie mich.

Aber, leider hat sie mich wieder verloren, als herausgekommen ist, wieso Alec geflohen ist. Denn das eigentliche Thema, welches den zentralen Punkt des Buches ausgemacht hat, war nicht der Schlüssel zur Flucht! Es hing nicht mit seiner Familie zusammen, mit der Beförderung seiner Frau und dem Wissen, dass Grace erfolgreicher ist als er. Es hing mit etwas aus seiner Vergangenheit zusammen, von dem Grace nichts wusste und mit dem er selber erst einmal klarkommen musste! Ich will hier nicht zu viel verraten, von daher mache ich einen Break, um es spannend zu lassen!

Die Protagonisten, wenn ich mich jetzt auf Grace und Alex beschränke haben mich nicht wirklich gepackt. Grace ist mir zu oft abwesend und in ihren Träumen und Alec ist für mich zu ruhig und gibt zu oft das Wort „hm“ von sich. Somit konnte ich in die beiden Charaktere nicht eintauchen und mich schwer mit ihnen identifizieren bzw. nachfühlen was passiert!

Die Geschichte selber nimmt eine Wendung, die ich schwer nachvollziehen kann. Es bleiben nach dem lesen Fragen offen, wie z.B. wie kann jemand so etwas mehr als 10 Jahre verschweigen, wenn man verheiratet ist und der Partner einem alles bedeutet? Wie kann jemand nicht aus sich heraus und läuft dann weg ohne dem Partner die Möglichkeit zu geben, darüber zu reden? Und je mehr Fragen aufkommen, desto schwerer ist es zu sagen, dass Buch hat mich zu 100% überzeugt.

Es gab eine Situation in dem Buch, wo ich positiv überrascht war, als Grace einem Mädchen geholfen hat gegen einen Stalker vorzugehen. Dies hat mir ausgesprochen gut gefallen, denn das Buch nahm dort eine spannende Wendung an. Aber leider wurde diese Spannung nicht aufgegriffen sondern ist im 90Grad Winkel nach unten gestürzt. Die Kapitel mit dem Stalker, die vermeintlich gut klangen und gut begonnen haben, haben eindeutig zu schnell geendet und sind auch im Buchverlauf nicht noch einmal zur Sprache gekommen. Von daher auch hier meine Frage, ist dies gewesen um eine Lücke zu füllen oder habe ich etwas überlesen?!

Dennoch, für alle lesebegeisterten von Liebesromanen ein Muss… <3

 

  • Taschenbuch: 300 Seiten
  • Verlag: Feelings (20. Januar 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426215233
  • ISBN-13: 978-3426215234
  • Preis: 12,99 € (Taschenbuch)

Buchrezension: Ilja Albrecht – Kalter Zorn

Der Verlag Blanvalet hat in Zusammenarbeit mit Ilja Albrecht über „Lovelybooks“ mehr als 50 Rezensionsexemplare vergeben… und tatatatata, ich habe eines davon bekommen. Es handelt sich um den 2.Band aus der Mendelsohn – Blohm Reihe, Ilja Albrecht – Kalter Zorn

 

Worum geht es in dem Buch?

In Xanten wird eine amerikanische Austauschschülerin ermordet aufgefunden. Sie wurde gefoltert und auf brutalste Art und Weise ermordet.

Kiran Mendelsohn und Bolko Blohm werden auf den Fall angesetzt. Kiran wird mit einem Stück seiner Vergangenheit konfrontiert, welches er Jahrelang unterdrückt und verdrängt hat. Kiran muss in die USA reisen und dort mit dem FBI in Kontakt treten, da zwei Mordfälle in den USA dem Xantener sehr ähnlich sind und verschiedene Parallelen aufweisen. Für Mendelsohn und Blohm beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn ihr Ermittlungsweg wird von weiteren Leichen gepflastert und die beiden tappen im Dunkeln.

Selbst der rege Austausch mit dem FBI bringt sie nur bedingt ein Stück weiter. Sie haben einen Verdächtigen, den sie festnehmen weil sich der Verdacht, dass er etwas mit den Morden zu tun hat erhärtet. Doch ist es wirklich ihr Mörder oder war der Austauschschüler aus den USA nur zur falschen Zeit am falschen Ort?!

Sie sind sich sicher, es muss ein international agierender Serienmörder sein. Doch erst als dieser mit Alenka Motte, Kirans Kollegin Kontakt aufnimmt, merken sie wohin die Richtung geht und welche Spielchen er mit Ihnen spielt. Fortan befindet sich Alenka in Gefahr… Doch, wird es zu einem weiteren Mord kommen bevor Sie ihn stoppen können?

 

Wer ist Ilja Albrecht?

Ilja Albrecht wurde 1967 in Frankfurt am Main geboren. Für sein Studium zog er 1988 nach Berlin. Doch Berlin war nicht seine letzte Station, auch in den USA war er eine Zeit lang zu Hause. Mittlerweile lebt er mit seiner Frau auf der wunderschönen Insel Malta. Von Berufswegen ist er diplomierter Kommunikationswirt und ist im Bereich eMarketing für internationale Unternehmen tätig.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Bei dem Buch „Kalter Zorn“ handelt es sich um den 2ten Band aus der Mendelsohn – Blohm Reihe. Ich war mir nicht ganz sicher, ob mir unter Umständen Wissen aus dem 1ten Band fehlen könnte da ich diesen nicht gelesen habe, aber dem wahr nicht so.

Es dreht sich in diesem Band alles sehr stark um die Person Kiran Mendelsohn und seine Kollegin Alenka Motte. Die anderen agierenden Beamten in diesem Fall, treten stärker in den Hintergrund. Beide Protagonisten übernehmen die Redelsführerschaft und stehen bei den Ermittlungen zu den Mordfällen in der 1. Reihe. Bei Kiran ist dies selbstverständlich, da er seine Ausbildung in den USA absolviert hat und dahin auch noch diverse Kontakte bzw. Bekanntschaften pflegt. Warum er nicht mehr in den USA tätig und wieso er dort aus dem Dienst ehrenamtlich ausgeschieden ist, wird in dem Buch erläutert und lässt danach Kiran in einem ganz anderen Licht erstrahlen. Er ist der eher ruhige Profiler, der den Täter bis ins kleinste analysiert, betrachtet, beobachtet, Erkenntnisse sammelt, alle Fakten zusammenträgt und daraus ein ganzes Bild formt. Ich finde Kiran als Protagonisten sehr gut. Er nimmt den ruhigen Part ein, der beständig ist und mit einem Fels in der Brandung verglichen werden kann. Eine persönliche Veränderung durchlebt er trotzdem, als er in die USA reisen muss, um dort mit dem FBI zu sprechen. Allerdings will ich hier nicht zu viel verraten, denn sonst würde ich SPOILERN!

Bei Alenka Motte ist dies etwas anders. Sie ist die einzige weibliche Kollegin in dem Team und vor allem das absolute Computergenie. Alles was mit der modernen Technik zu tun hat, da ist Alenka nicht weit und weiß dieses Problem zu lösen. Ich stelle sie mir als quirlige kleine Frau vor, die stets gute Laune hat und alle mit ihrer Energie ansteckt.

Beide Protagonisten sind völlig unterschiedlich, bilden für dieses Buch aber eine harmonische Einheit.

Ilja Albrecht, hat einen Thriller geschrieben, der zwei tolle Protagonisten hat, der schnelllebig, der spannend, der blutrünstig, aber ganz genau „un point“ ist.

Die Protagonisten werden vom äußeren her nicht detailliert beschrieben, um dem Leser einen gewissen Spielraum für eigene Interpretationen zu lassen. Der Täter hingegen, erhält in den komplett letzten Kapiteln sein gesamtes Bild. Ilja benutzt die letzten Kapitel vor allem dazu, dem Leser die fehlenden Puzzlestücke zu liefern um das Buch abzuschließen. Es bleiben keine Fragen offen und alle eventuellen Fragezeichen lösen sich dabei auf. Dort nutzt er auch die Gelegenheit, den Täter zu umschreiben und ihm ein Gesicht zu geben. Das gefällt mir ganz besonders gut. Denn im Vorfeld, wird der Täter nur grob umrissen und man erhält einen Lückenhaften Eindruck.

Es gibt immer mal wieder Szenen, die aus Sicht des Täters geschrieben sind, allerdings geben sie nur wenige Aufschlüsse über sein Äußeres, eher einen kleinen Ansatz, über sein Inneres, sein Denken und seinen Antrieb dies alles zu tun.

Ilja Albrecht nimmt uns mit auf die Jagd nach einem Serienmörder. Der sein Unwesen in den USA getrieben hat, sein Unwesen in Deutschland treibt und seine Flucht nach Holland führt. Das Zusammenspiel dieser einzelnen Polizeieinheiten gefällt mir richtig gut. Das Ganze setzt sich zusammen wie ein Zahnrad, wobei die Räder dabei geschmeidig ineinander greifen und zu einem Ganzen werden. Bei dieser Arbeit, erkennt man, dass der Autor selber in den USA gelebt und somit erstklassiges Wissen und know how auf diesem Gebiet zu bieten hat.

Die Geschichte selber, ist klasse, vor allem wenn man das Ende kennt und das WARUM? erfahren hat, fängt man an zu grübeln nun kann vieles im Nachhinein besser nachvollziehen. Die Story ist schlüssig in ihren Einzelheiten und es bedarf daher keine Kritik. Ehrlich gesagt, war ich richtig betroffen als ich die Zusammenfassung gelesen und einen kompletten Eindruck des Mörders erhalten habe. Er tat mir wahrlich richtig leid!

Sein Schreibstil ist klar, unverschnörkelt, wenig beschönend, sondern klar und deutlich auf den Punkt gebracht. Bedeutet, er bedient sich in seinem Schreibstil auch ein wenig dem profiling, denn dort wird nur auf Fakten gesetzt und das in detaillierter Kleinstarbeit. Er umschreibt die Morde, wenig beschönend, sondern sachlich und anschaulich. Er legt viel Wert auf Details und arbeitet gerade die Stellen, in denen Kiran, zu Worte kommt sehr gut heraus, denn in diesen Stellen erfährt der Leser sehr viel über den Täter und sein vermeintlich inneres. Die Frage, die stets offen bleibt, liegt der Profiler Richtig?

Ilja Albrecht hat es geschafft den Leser so in den Fall zu involvieren, das selbst beim lesen etwas übersehen wird… denn wird am Ende wirklich ein TÄTER gesucht?

Für mich ein toller Thriller, der sich absolut lohnt gelesen zu werden!

Die Rechercheareit ist hervorragend, das Zusammenspiel der einzelnen Polizeieinheiten wird glaubwürdig widergegeben, die Morde gut inszeniert und Ilja Albrecht ist ein Gott der Illusion!

 

  • Taschenbuch: 320 Seiten
  • Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (16. November 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3734100739
  • ISBN-13: 978-3734100734
  • Preis: 8,99 € (Taschenbuch)

Buchrezension: Jana Herbst – Highheels, Herz & Handschellen

Mal wieder hat mich das Los bei „Lovelybooks“ getroffen und ich durfte ein grandioses Buch lesen und rezensieren. Zu diesem Buch gab es eine sogenannte Leserunde, an der auch die Autorin selber teilgenommen hat. Ich muss sagen, ich hatte noch nie so viel Freude und Spaß, an einer solchen Leserunde und vor allem hat mich ein Buch noch nie so inspiriert. In welcher Art und Weise es mich inspiriert hat, verrate ich später. Von daher, lasst euch überraschen und zum lachen anstiften mit dem Buch von Jana Herbst – Highheels, Herz & Handschellen, aus dem Genre Liebesroman.

 

Worum geht es in diesem Buch?

Es geht um die Künstlerin Anna. Sie legt, dank ihrer Agentin eine schöpferische Schaffenspause, in einer kleinen Hütte im Wald ein bzw. soll sich eigentlich eher mit der Natur auseinander setzen, um weitere phantastische Kunstwerke erschaffen zu können. Denn das aktuelle Thema der Kunstszene ist die Natur. Anna allerdings ist von dieser Idee gar nicht begeistert und findet die Hütte grauenhaft. Doch als Filip plötzlich in dieser auftaucht, wird aus der „Ach so grauenhaften Hütte“ plötzlich ein verdecktes Liebesnest. Denn Anna ist mitten hineingestolpert in eine verdeckte Ermittlung. Filip ist der passende Agent dazu, der seit Monaten die Mafia Familie um das Oberhaupt DelMarco beschattet, bespitzelt und sich als Drogenhändler einschmeichelt. Sein Ziel ist es, die Familie hochzunehmen und Dingfest zu machen! Allerdings, kann er dazu gar keine Künstlerin gebrauchen, die auch noch anfängt seinen Kopf zu verdrehen. Anna, muss also weg! Doch, da hat Filip die Rechnung ohne den Mafioso DelMarco gemacht, denn er kennt Anna, die berühmte Künstlerin. Nun steht Filip mitten im Dilemma und muss einen Weg finden aus alledem das Beste zu machen. Tja und Anna, die Großstadtpflanze hockt nun mitten in einem Wald, neben sich einen sexy Agenten und um sich herum Mafiosi. Wie kommt sie da nur wieder raus? Vor allem, wieso wird sie bei Filips Anblick so nervös?

 

Wer ist Jana Herbst?

Eigentlich Claudia Giesdorf, die nur unter dem Pseudonym Jana Herbst Bücher schreibt und veröffentlicht. Sie wurde 1982 irgendwo in Rheinland Pfalz geboren. Lebt aber seit mehr als 20 Jahren mit Mann und Tochter in Berlin und hat nach deren Geburt wieder angefangen zu studieren. Ihr Studienthema klassische Archäologie fließt ein wenig mit in das Buch ein, den es behandelt das Thema Kunst, zwar mehr das aktuellere Kunstgeschehen, aber das hier ein Profi am Werk ist, merkt man schon.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Ich muss in Jubelstürme ausbrechen, denn ich habe noch nie ein Buch vorher in der Hand gehabt, welches mich gleichermaßen zum Lachen, zum inspirierten schreiben und Tränchen vergießen gebracht hat.

Doch Jana hat es mit ihrem Buch wirklich geschafft. Ich hatte vorhin schon angedeutet, dass es mich inspiriert hat, aber wieso? Kennt ihr das auch?! Ihr lest ein Buch, lest die Beschreibung einer Person und habt sofort eine gewisse Vorstellung von dieser wie sie aussehen könnte? Ja, das hatte ich auch… und mir sind dazu auch direkt passende Namen eingefallen. Diese werde ich in meinen Text mit einfließen lassen.

Jana Herbst hat grandios phantastische Protagonisten erschaffen. Wo der eine besser ist als der Andere.

Zum einen Anna. Sie ist wie nicht anders zu erwarten eine berühmte Künstlerin durch und durch. Sie schwelgt in Tagträumen, sie vergisst die Zeit um sich, sie sieht Menschen und Dinge nicht mit ihren eigenen Augen, sondern mit ihren Künstleraugen. Sie driftet ab in Gedanken und sie ist unendlich tollpatschig. Anna muss sich in ihrer Heimatstadt Berlin um nichts kümmern, da wird alles für sie erledigt bzw. sie weiß genau wohin sie gehen muss um etwas zu bekommen. Doch in der Natur ist es anders, da ist niemand der etwas für sie macht, sie muss es alleine tun und gerät schnell an ihre Grenze. Angefangen beim Badezimmer „Das Loch“, bis hin zum Frühstück und dem unfreiwilligen Tod des Toasters oder aber die wirklich unpassende Kleidung für einen Wald. Da werden auch schon mal Flip Flops zum „wandern“ eingesetzt. Anna ist eine liebenswürdige, tollpatschig, naive Künstlerseele, die man sofort gerne haben muss.

Zum anderen der Agent Filip, von mir getauft als „The Machine!“ Es gibt nur sein Agentenleben, er lebt sein Agentenleben zu 1.000 %. Es gibt nichts anderes, es gibt auch kein Links und Rechts. Seine Gedanken sind stets bei der Arbeit. Er liebt es nach einer strikten Abfolge zu handeln, denkt lieber über Waffen nach und die Morde die er bereits begangen hat, als über tollpatschige Frauen. Sex, nimmt er sich, unverbindlich und für alles andere hat er keine Zeit. Er ist eine Maschine. Von seinem gesamten tun bis hin zu seinem Herzen. Deswegen fällt es ihm plötzlich so schwer zu begreifen, dass etwas in ihm vorgeht, etwas das er nicht kennt. Filip denkt, er sei krank, irgendetwas stimme mit seinem Herzen nicht! Ach ja, auch er hat irgendwann einen gewissen Draht zu Tagträumereien. Wer und was darin vorkommt wird an dieser Stelle nicht verraten.

Als nächster ist Lars an der Reihe, „der blonde Thor!“ Er ist Filips Agenten Kollege und sieht irgendwann nicht alles durch eine rosarote Brille, wie besagter Kollege, sondern holt diesen zurück auf den Boden der Tatsachen. Er legt ihm nahe zu sterben!

Kommen wir aber nun zur Familie…zur Mafia Familie. Die übrigens ihre abgrundtief abscheulich hässliche Villa in den Wäldern MeckPoms steht hat.

Das Familienoberhaupt ist DelMarco, von Anna stets DelMario genannt und von mir getauft als „Teddybär!“. Bei ihm handelt es sich um einen leicht dicklich, öfters angetrunkenen, schwulen Mafiaboss, der einer Fliege nichts zu Leide tun kann und viel lieber mit der Kunst per Du ist. Deswegen kennt er Anna und will diese unbedingt kennenlernen und für dich vereinnahmen. Zudem hat er leicht kleptomanische Anwandlungen, vor allem in Bezug auf Antike Statuen!

Tonio oder auch Toni oder „der harte Zwerg!“, ist der der die Drecksarbeit ausführt. Er liebt es zu quälen, zu schikanieren und er liebt es zu Morden. Er ist der Mafiosi, der DelMarco nie sein wird. Er hat auch stets ein schlechtes Gefühl bei Filip und ist sich bei ihm nicht sicher. Er forscht und forscht … selbst bei Anna hat er ein wachsames Auge, auch wenn dieses des Öfteren an Annas Körper hängenbleibt.

Und zu guter letzte die MAMMMAA. Wie man sich eine italienische Mama vorstellt. Allerdings natürlich in Mafia Kreisen. Von daher heißt es hier…Obacht!

Diese Protagonisten sind so voller Liebe und Hingabe niedergeschrieben, zu einem Ganzen zusammengefasst worden, dass es einfach toll ist diesen Roman zu lesen.

Jana Herbst, hat eine Story erfunden, die nicht realitätsgetreu ist, so wahrscheinlich auch niemals passieren wird, die aber voller Liebe steckt und deswegen alleine schon mein Herz erobert hat. Denn, wie oft wird es passieren, dass man im Wald sitzt, plötzlich der Agent schlechthin auftaucht und man sich in einer wilden Liebesgeschichte und parallel in einer Mafiaaufklärung wiederfindet. Spontan gesagt, nirgendwo…nur hier! Und deswegen sind Bücher so unsagbar toll!

Die Protagonisten runden diese Geschichte vollends ab und hauchen ihr Leben ein. Das tolle ist, sie ist so geschrieben, dass sie einfach und schnell runtergelesen werden kann. Ein Buch, was stets zur Hand genommen, gelesen, weggelegt, weiter gelesen und zuende gelesen werden kann. Ohne das man zu fluchen anfängt, erneut wieder eine Seite lesen muss und sich dann fragt, was habe ich da eigentlich gerade gelesen. Dieses Szenario gibt es hier nicht! Eine Lektüre für alle Tage. Allerdings eher eine Frauenlektüre.

Jana Herbst, schreibt in einem tollen Stil. Sehr schlüssig, sehr flüssig zum lesen, ohne verschachtelte Sätze. Sie liefert bildliche Anschauungen und versucht vieles auszuschmücken um es dem Leser greifbar und nah zu bringen. Gerade ihre Liebe zum Detail macht dieses Buch zu etwas besonderem. Eigentlich zeigt es schon, dass ich sofort Namen für viele Protagonisten hatte, wie bildlich sie alles verfasst und wie sie Dinge vor dem geistigen Auge des Lesers zum Leben erweckt.

Von daher ist in meinen Augen ein Lesen, ein absolutes Muss.

Ich habe bewusst von der Geschichte nicht so viel verraten, denn dann geht die ganze Spannung verloren und das möchte ich nicht. Oder wie mein Sohn sagt: Dann wird die ganze Liebe verdorben!

Von daher mein Aufruf an euch, kaufen und lesen! Verzaubern lassen und eintauchen in Annas Welt. Ihr werdet es nicht bereuen und ich werdet mir im Nachhinein zustimmen, das Schweigen über den Inhalt manchmal Goldwert ist.

 

  • Taschenbuch: 350 Seiten
  • Verlag: Feelings (4. November 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426215209
  • ISBN-13: 978-3426215203
  • Preis: 12,99 € (Taschenbuch)

 

Buchrezension: Stefan Bouxsein – Die Kronzeugin

Auch dieses Mal hatte ich Glück. Ich habe mich auf eine Buchverlosung bei „Lovelybooks“ beworben und den Zuschlag erhalten. Deswegen gibt es heute für euch die Rezension von Stefan Bouxsein – Die Kronzeugin. Es handelt sich hierbei um eine Serie rund um die Frankfurter Mordkommission und die Kommissare Siebels und Till Krüger. Die Kronzeugin ist aus dieser Serie, der 8.Teil!

 

Worum geht es in dem Buch?

Hauptkommissar Lemgo, tritt seine neue Stelle bei der Frankfurter Mordkommission an. Er tritt dort in die Fußstapfen von Till Krüger und seinem ehemaligen Partner Steffen Siebels. Dieser hat sich mittlerweile als Privatdetektiv selbstständig gemacht.

Schon an Lemgos erstem Tag, wird dieser zu einem Mord gerufen. In einem Restaurant, wurde dessen Inhaber brutal gefoltert und ermordet. Lemgo denkt sofort an die Mafia, die es sich um einen Italiener handelt.

Siebels, erhält parallel seinen ersten Auftrag. Eine ihm unbekannte Frau, bittet ihn ihren Neffen ausfindig zu machen. Sie geht davon aus, dass die Mafia ihn entführt hat und gefangen hält. Doch in den Medien war von einer Kindesentführung nichts zu hören. Deswegen nimmt Siebels Kontakt zu seinem ehemaligen Kollegen Till auf, der mittlerweile beim LKA ist.

Siebels und Till, vereinbaren gemeinsame Sache und machen sich auf die Suche nach dem Jungen. Sie stoßen dabei auf Zuhälter und skrupellose Waffenhändler und geraten immer tiefer rein in die Geschehnisse. Lemgo allerdings, wird als er versucht den Mord aufzuklären mit dem italienischen Auslandsgeheimdienst konfrontiert, der einen Sitz in Frankfurt hat. Der Fall wird immer mysteriöser.

Doch die Mafia scheint nicht still zu halten. Denn als weitere Morde passieren und die Auftraggeberin von Siebels untertaucht, schließen sich die Abteilungen von der Frankfurter Mordkommission zusammen und stellen fest, sie scheinen hinter etwas ganz Großem her zu sein.

 

Wer ist Stefan Bouxsein?

Er wurde 1969 in Frankfurt a.M. geboren. Studierte Verfahrenstechnik und Wirtschaftsingenieurwesen, bis er schließlich seine kreative Ader und sein Talent zum Schreiben entdeckte. Mittlerweile sind acht Krimis rund um die Frankfurter Mordkommission erschienen.

 

Wie hat mir das Buch gefallen?

Ich muss vorne weg sagen, ich habe bis dato kein Buch von Stefan Bouxsein gelesen und kannte auch nicht die „Till Krüger & Steffen Siebels Reihe“ . Von daher fand ich es sehr spannend, ein Buch zu lesen, welches aus einer bestehenden Reihe stammt um dann vor allem darauf zu achten, in wieweit geht der Autor auf die Leser ein, die nicht alle Bücher von ihm kennen.

Dieses mal fange ich mit dem Schreibstil an. Er ist sehr einfach. Sehr leicht zu lesen, vermeintlich kurze Sätze und viele Absätze zwischen den einzelnen Abschnitten. Von daher, eine angenehme Lektüre, die zu jeder Tages und Nachtzeit zur Hand genommen werden kann. Dies hat mich schon einmal mehr als positiv gestimmt.

Allerdings kam dann die Wende.

Mir ist sehr stark aufgefallen, dass unendlich viele Protagonisten in diesem Buch vorkommen. Sei es die anscheint gesetzten Hauptprotagonisten Till & Siebels, wie ich ursprünglich auch dachte Lemgo, sowie viele Nebenprotagonisten, wie z.B. die weiteren Ermittler der Polizei und natürlich die komplette Verbrecherriege, sowie Protagonisten aus den Romanen vorher. Es war mir irgendwann zu viel. Ich hatte das Bedürfnis, mir alles aufzuschreiben und mit Strichen zu verbinden um eine Struktur vor Augen zu haben, um nachvollziehen zu können, wer zu wem gehört und in welcher Verbindung er zum eigentlichen Geschehen steht. Das schlimme, das hatte ich noch nie!

Doch das ist leider nicht der einzige Kritikpunkt. Die Geschichte ist gut, die Idee dahinter perfekt, aber mir persönlich viel zu kompliziert. Ich habe mich ganz oft dabei erwischt, wie ich das Buch zur Seite legen musste, um darüber nachzugrübeln, was nun passiert ist und vor allem, welche Firma nun gerade angesprochen wird, wer mit dieser im Zusammenhang steht und was, warum, weshalb, wieso, nun gerade so agiert wird. Oftmals dachte ich, Buch zur Seite! Aber, jedes Buch hat es verdient gelesen zu werden, deswegen ging es weiter. Zum Ende des Buches, gab es mehrere Auflösungen. Seitens der Polizei, seitens der Drahtzieher, seitens des Auslandsgeheimdienstes usw. viele Auflösungen, die zwar einen Teil der Puzzleteile zusammen gesetzt haben, aber und das ist das eigentlich schlimme, ich es nicht wiedergeben kann. Ich habe bewusst 1 Woche Zeit verstreichen lassen, zwischen dem Auslesen des Buches und der aktuellen Rezension. Doch, ich erinnere mich nicht an alles. Meine Kritik hier, es ist zu verschachtelt, zu viele Figuren, Handlungen sind in dieser Auflösung verstrickt, dass es in meinen Augen irgendwann überhand nimmt und zu viel ist. Um manche Dinge zu festigen, musste ich diverse Seiten und Abschnitte 2-3 Mal lesen. Das hat ein wenig mein Lesevergnügen getrübt, da ein gutes Buch für mich, dies einfach nicht haben darf.

Leider ist es Stefan Bouxsein nicht unbedingt gelungen, Neuleser abzuholen und ihnen die entsprechenden Informationen zu liefern die notwendig sind, auch als Quereinsteiger, alles zu verstehen. Das der Protagonist Lemgo neu ist, habe ich erst verstanden, als dieser sich sozusagen auf den letzten Seiten auch schon wieder verabschiedet hat. Mir haben einfach Randinformationen gefehlt um das Geschehen besser nachvollziehen zu können.

Dieses Buch ist kein Thriller, da für mich die Spannung ständig getrübt wird, aufgrund der Flut an Verschachtelungen. Dies hat mich nicht wirklich in eine Spannung hinein versetzt, sondern eher dafür gesorgt, dass es in meinen Augen ein Krimi ist, mit immer wieder an- und absteigenden Spannungseinheiten, die nicht kontinuierlich erhalten bleiben. Sobald ich anfange über etwas nachzugrüben, bin ich raus aus der Spannung. Sobald ich ein Buch zur Seite lege, um das gelesene sacken zu lassen, ist es stets schlecht für die Spannung. Von daher, es hat mich nicht richtig gepackt. Mir hat das Gewisse etwas gefehlt, das i-Tüpfelchen auf dem Schokotörtchen! Doch, wenn man glaubte die Mafia alleine stecke dahinter, hat weit gefehlt, denn dann wurde ein weiterer Bogen geschlagen zu, Frauenhandel, Prostitution, Geldwäsche etc. Ich glaube Stefan Bouxsein, hat viele Ideen, doch diese alle in ein Buch zu stecken war mir irgendwann zu anstrengend zu lesen. Ich hätte daraus, zwei Bücher gemacht! Einfach um richtig die Spannung aufbauen zu können und zum anderen wären dann zwei phantastische Krimis entstanden. Mit Handlungen und Geschehnissen die jeder direkt verstanden hätte.

Ich glaube, dass Fans von Stefan Bouxsein mich gerade am liebsten in der Luft zerreißen würden, aber sie sind mir einen Schritt voraus, sie kennen die anderen Bücher, kennen die Geschehnisse um die Figuren, von daher ist manches für sie leichter nachvollziehbar und sie sollen es mir nachsehen, dass ich diese Art der Kritik geübt habe!

 

  • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 360 Seiten
  • Verlag: Traumwelt Verlag; Auflage: 1 (8. September 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ASIN: 978-3-939362-19-7
  • Preis: 12,00 € (Taschenbuch)