Fischer Verlag

Immer ist ein verdammt langes Wort

Immer ist ein verdammt langes Wort, ist ein Buch welches mich gefunden hat.

Ein Buch, welches ich wahrscheinlich selbst gar nicht ausgewählt hätte, was mich aber komplett positiv überrascht hat.

Dieses Buch kann dem Genre Gruppenzwang für junge Erwachsene zugeordnet werden.

 

 Worum geht es in „Immer ist ein verdammt langes Wort?“

Oftmals entscheiden Sekunden über dein weiteres Leben. Bloß ein wimpernschlag und das Leben ändert von jetzt auf gleich seine Richtung.

So auch bei Rena.

Die Sekunde, in der das Motorrad gegen den Baum krachte, veränderte in ihrem Leben alles.

Koma, Schmerzen, Gedächtnislücken!

Nur schwer findet sich Rena zurück ins Leben. Doch sie ist eine Kämpfernatur und hart im Nehmen.

Nun steht zu allem übel noch ein Umzug an, der vieles von ihr abverlangt. Sie hat das Gefühl ihre Mutter distanziert sich von ihr und alles genau in dem Moment als der Umzug ansteht.

Rena wird aber auch damit fertig – das Einzige was sie aus der Bahn wirft, ist als plötzlich ein mysteriöser Junge, buchstäblich vom Himmel gefallen, vor Ihren Füßen landet. Abgestürzt vom Balkon der Wohnung über ihr.

Kick ist jung, hübsch und verzaubert von jetzt auf gleich Renas Welt. Dieser Junge, mit dem grün gesprenkelten und dem hellblauen Auge, fasziniert sofort und zieht Rena in den Bann. Das triste grau, weicht einem schillernden Regenbogen. Wenn nicht immer noch die Folgen des Unfalls merklich zu spüren wären. Ihre Gedächtnislücken werden größer und alltägliche Dinge fängt sie an zu vergessen.

Schafft Rena es, dieses Trauma hinter sich zu lassen und ihrer Zukunft positiv entgegen zu sehen?

Oftmals bedarf es nur einem Wimpernschlag!

 

Wer ist Sabine Schoder?

Sabine Schoder, Jahrgang 1982, hat Grafikdesign in Wien studiert und sich dort Hals über Kopf verliebt. Heute lebt sie mit ihrem Mann in Vorarlberg und widmet sich nach dem Erfolg ihres Jugendromans ›Liebe ist was für Idioten. Wie mich.‹ hauptberuflich dem Schreiben.

 

Wie hat mir „Immer ist ein verdammt langes Wort“ gefallen?

Dieses Buch hat mich nachdenklich zurückgelassen.

Im Fokus steht Rena, eigentlich Renate, die durch einen Unfall 4 Monate lang im Koma gelegen hat. Sie wurde mehrfach operiert. Mittlerweile hat sie gelernt mit ihrer künstlichen Hüfte zu leben und sich angefangen zu arrangieren. Das Einzige was sie immer wieder zurückwirft, sind die starken Schmerzen, die ihren Alltag begleiten.

Ich find sie extrem sympathisch, sehr lieb, herzensgut, aufgeschlossen und stark. Trotz ihrer eigenen Einschränkungen versucht sie immer für ihre Mutter da zu sein, die mit psychischen Problemen zu kämpfen hat und vergisst darüber sich selbst. Denn sie sollte mehr auf ihr innerstes hören, wenn es anfängt zu rufen, dass sie zur Ruhe kommen muss. Doch das kann sie nicht, da sie bereits früh Erwachsen werden musste und dies nicht gelernt hat.

Kick als zweiter wichtiger Protagonist, ist sympathisch, schlagfertig, hat einen wunderbaren Humor und bildet mit Rena ein tolles harmonisches Team. Mit Kick kann Rena das Erste mal offen sprechen, über sich, über das was sie berührt und belastet!

Der Schreibstil ist aus Sicht von Rena geschrieben. Zwischendurch gibt es immer wieder kleine Rückblenden, die aus ihrer Vergangenheit resultieren. Das dahinter mehr stecken könnte, wird erst im Verlauf des Buches klar.

Dieses Buch lässt sich gradlinig, einfach, schnell und flüssig lesen. Es beinhaltet keine verschachtelten Sätze und ist stets auf den Punkt. Der Lesefluss ist ungebrochen und man kann komplett in diesem abtauchen. Denn dieses Buch wird mit einer unbändigen Leichtigkeit geschrieben, dass man von jetzt auf gleich gefesselt wird.

Die Story hat mich oftmals zu Tränen gerührt, denn sie ist traurig, dramatisch, oftmals humorvoll und lustig aber auch melancholisch und regt zum Nachdenken an. Wir erleben dennoch ein paar Windungen und Wendungen im Verlauf des Buches, die überraschen und die Story noch einmal aufpeppen! Man will dieses Buch einfach lesen, will wissen wie es weitergeht und will Rena auf ihrem Weg zurück ins Leben begleiten.

Aber Obacht, man hat stets das Gefühl… etwas zu übersehen… etwas zu überlesen… und am Ende merkt man, man hatte Recht! Überraschungseffekt inklusive!

 

Vielen lieben dank an den Fischer Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

 

Direkt bei AMAZON kaufen.

„Unter dem Zelt der Sterne“ ist ein Buch, welches mir ebenfalls komplett unter die Haut gegangen ist.

 

  • ISBN-13 : 978-3737357432
  • ISBN-10 : 3737357439
  • Broschiert : 352 Seiten
  • Herausgeber : FISCHER Sauerländer; 1. Auflage (23. September 2020)
  • Sprache: Deutsch
  • Leseniveau : 14 und Nach oben
  • Preis: 14,00 € (broschiert)

Promised

Promised ist das neuste Werk der Erfolgsautorin Kiera Cass, die viele von der Selection Reihe kennen werden.

Ja, ich bin ein bekennender Fan dieser Reihe und muss sagen, ich war extrem gespannt darauf wie Band 1 von 2 sein wird. Vor allem aber ob sie es schafft mich genauso zu fesseln wie bereits mit der alten Reihe.

Band 2, wird voraussichtlich im Frühjahr 2021 erscheinen, hier muss man dann ein wenig Geduld beweisen.

Das Buch selber kann dem Genre Fantasy für Jugendliche zugeordnet werden.

 

Worum geht es in Promised?

Hollis lebt mit ihren Eltern zusammen am königlichen Hof.

Wie jedes Mädchen träumt auch sie davon, eines Tages die Aufmerksamkeit von König Jameson zu wecken und sein Herz zu erobern, denn der König ist auf Brautschau.

Als sie auf einem Ball stolpert und dabei in seinen Armen landet, verliebt sich Jameson Hals über Kopf in Hollis. Denn, sie bringt ihn zum Lachen!

Ist das etwa schon alles? Soll dies ausreichen um zur Königin ernannt zu werden?

Jameson beginnt Hollis Geschenke zu machen und ihr seinen Hof zu Füßen zu legen. Er liest ihr alles von den Lippen ab, jeden kleinsten Wunsch und versucht diesen zu erfüllen.

Hollis kann ihr Glück kaum fassen. Sie hat das erreicht, was ihre Eltern immer für unmöglich gehalten haben und niemals dachten, dass die Tochter, die sie eigentlich nicht wollten, das Herz des Königs erobern könnte.

Doch soll dies wirklich das Happy End sein? Ist es nicht zu einfach? Fühlt sich so Liebe an?

Erst als Silas, ein Fremder aus einem anderen Land, in Hollis Leben tritt, geriet ihre Welt ins Wanken. Silas ist völlig anders als Jameson. Er ist kein König, er ist nicht reich, er kann Hollis all den Luxus und die Macht nicht ermöglich, er ist nur ein einfacher Schmied und zudem auf der Flucht aus seinem Land.

Aber irgendetwas scheint Silas in Hollis auszulösen, denn sein Blick trifft sie mitten ins Herz und verändert alles.

Sie ist hin und hergerissen und weiß nicht was sie tun soll… denn alle Augen des Volkes sind auf die gerichtet. Kann sie den König so demütigen und vor den Kopf stoßen, oder bildet sie sich die Gefühle zu Silas nur ein?

Wer ist Kiera Cass?

Kiera Cass wurde in South Carolina, USA, geboren, studierte Geschichte an der Radford University und lebt heute mit ihrem Mann und ihren Kindern in Virginia. Ihre Freizeit verbringt sie mit lesen, tanzen und großen Mengen Kuchen.

In ihrem Leben hat sie ca. 14 Jungs geküsst. Keiner davon war ein Prinz. Mit ihren ›Selection‹-Romanen hat sie es weltweit auf die Bestseller-Listen geschafft. Die Idee zu den Romanen kam ihr, als sie darüber nachdachte, ob Aschenputtel den Prinzen wirklich heiraten wollte – oder ob ein freier Abend und ein wunderschönes Kleid nicht auch gereicht hätten …

Sie liebt: Schreibwaren, Boybands, Desserts
Sie hasst: Leute die ihren Blinker nicht benutzen, Flüge, Salat

 

Wie hat mir Promised gefallen?

Was direkt auffällt, wir stolpern mitten hinein in das Geschehen. Es gibt keine Vorgeschichte, keine Einführung, wir sind die direkt mittendrin.

Das hat das Ganze ein wenig erschwert zum reinkommen und sich zurechtfinden. Doch je mehr Seiten man gelesen hatte, desto einfacher wurde es.

Doch dieses Buch, lebt nicht von seinem Setting, sondern nur von den Protagonisten. Denn das Setting ist nicht bahnbrechend, es ist ein Königshof, wie in jedem anderen Buch auch, daher muss diesem nicht wirklich viel Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Hollis ist Hauptprotagonistin. Sie hat mir am Anfang recht gut gefallen, weil sie frech ist, ihren eigenen Kopf hat und ihren Weg geht. Genauso, wie sie es sich vorgestellt hat. Doch, man merkt irgendwann, dass Hollis eigentlich gar nicht das Zeug zur Königin hat, denn sie profitiert vom Wissen ihrer Zofe und besten Freundin Delia Grace. Die beiden sind seit Kindertagen befreundet. Ohne Delia Grace wäre sie oftmals aufgeschmissen, denn alles was sie tut, sagt, macht wurde im Vorfeld genaustens analysiert und umgesetzt. Am Anfang habe ich mich daran gar nicht so gestört, bis immer wieder darauf eingegangen wurde, dass alle Königinnen vor Hollis tapfere Kriegerinnen, schlaue Strateginnen oder liebevolle Mütter des Volkes waren. In keiner dieser Rollen habe ich Hollis gesehen. Von daher, ist sie nie für mich die perfekte Königin gewesen.

Jameson als König, nimmt die zweite große Rolle ein. Er betont immer sehr, wie sehr Hollis ihn zum lachen bringen würde. Reicht das aus, eine Königin auszuwählen? Er ist anfänglich sehr führsorglich, liebevoll und zuvorkommend. Doch auch dies wandelt sich. Allerdings habe ich den Grund dafür nicht verstanden. Denn er schließt Verträge mit einem anderen Land, in denen Hollis bereits als König benannt wird, ohne mit ihr darüber zu sprechen. Er wurde mi durch diese Aktion sehr unsympathisch!

Silas als dritter großer Protagonist, bleibt für mich die ganze Zeit ein wenig im Schatten zurück. Er bekommt zu wenig Aufmerksamkeit von der Autorin geschenkt, obwohl er ja der Grund ist, wieso Hollis zweifelt. Er scheint allerdings grundweg anders zu sein, als Jameson. Er spielt Hollis nichts vor, sondern offenbart ihr direkt alles. Seine Gefühle, seine Liebe und all das was er nicht hat.

Bis dahin ist alles sehr vorhersehbar und ohne Großen AHA Effekt. Auf diesen habe ich aber die Ganze Zeit gewartet, auf den Knall sozusagen und irgendwann ist er auch gekommen.

Hier hat mich Kiera Cass kalt erwischt. Ich versuche ein wenig dazu zuschreiben, aber nur so viel, dass ich nicht spoiler. Für mich sind die Gefühle komplett ausgeblieben. Hollis hat sich in eine kalte, berechnende Person gewandelt und die ganzen Szenen waren nicht wirklich gut ausgearbeitet und ausgereift. Hier hätte so unsagbar viel Potenzial dringesteckt, um der Story eine ganze neue Wendung zu geben, die in meinen Augen komplett verschenkt wurde. Ich habe immer wieder versucht, mich selber in diese Situation hinein zu versetzen, und bin zu dem Entschluss gekommen… es hat hier an allen Ecken und Kanten etwas gefehlt. Hier kann man das Wort Gefühle nicht großschreiben, sondern eher klein.

Schade, denn die Spannung und das Setting dafür waren da, die schriftstellerischen Grundsteine gelegt, aber die Umsetzung ist nicht ideal verlaufen. Schade! Dennoch endet es mit einem kleinen Cliffhanger! Nun bekommt man als Leser die Möglichkeit sich seinen Teil zu denken, zu überlegen wie könnte es weitergehen, wohin geht die Reise von Hollis… aber, man kann damit auch völlig falsch liegen. Hier heißt es abwarten, denn der Weg gabelt sich…

Was man aber sagen muss, trotz dieser Kritik… lies sich das Buch hervorragend lesen. Es war der typische Kiera Cass Stil, den man locker, leicht, herunterlesen kann, der einen mitnimmt auf eine Reise in ein fernes Land, der zum Träumen und Verweilen einlädt und der es schafft zu bezaubern. Ich liebe ihren Stil einfach, weil ich weiß, bevor ich das Buch überhaupt angefangen habe, es lässt sich schnell, gradlinig, unverschnörkelt und mit Spannung lesen.  Natürlich bleiben viele Fragen am Ende offen und die Reise, kann in die unterschiedlichsten Richtungen gehen. Hier heißt es abwarten und schauen ob alles im finalen Teil beantwortet wird.

Leider geht man an solch ein Buch mit einer gewissen Vorstellung heran, vor allem dann, wenn man ihre erfolgreiche Selection Reihe kennt. Ich weiß, ganz schlecht! Von daher versuche ich nicht zu vergleichen und überlege eher, ob sich all meine Wünsche erfüllt haben. Dies muss ich mit einem Nein beantworten, denn mit fehlen Gefühle, echte Emotionen und vor allem mehr Input zu Hollis und Jameson. Ein paar Seiten mehr, und ich wäre zufrieden gewesen.

Trotzdem will ich einfach wissen wie es weitergeht!

 

Vielen lieben Dank an den Fischer Sauerländer Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

 

Direkt bei AMAZON kaufen.

Wie, ihr kennt die Selection Reihe nicht, dann wird es aber schleunigst Zeit, dies nachzuholen.

 

  • Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
  • Verlag: FISCHER Sauerländer; Auflage: 1. (7. Mai 2020)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3737350973
  • ISBN-13: 978-3737350976
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
  • Originaltitel:The Betrothed
  • Preis: 17,00 € (gebundenes Buch)

Christina Dalcher – VOX

VOX, war plötzlich in meinem E-Mail Postfach. Eine Anfrage bzw. eine Werbung vom Fischer Verlag. Im ersten Moment war ich skeptisch, doch nachdem ich kurz reingelesen hatte, wusste ich, diese Anfrage muss ich positiv beantworten.

Daher dreht sich in der heutigen Rezension alles um das Buch von Christina Dalcher – VOX aus dem Genre, Frauen Dystopie.

Worum geht es in VOX?

In einer modernen Welt undenkbar, doch plötzlich gilt ein neues Gesetz. Zurück zu den Tugenden. Zu gehorsamen Frauen, die ihrer Hausarbeit nachgehen, sich um das Wohl der Familie kümmern und die nur noch 100 Worte am Tag sprechen dürfen.

Frauen werden die Sprache, die Stimmen und ihre Meinung gestohlen.

Als die neue Regierung, dieses Gesetz verabschiedet und es als sofort gültig erklärt, rebelliert eine.

Dr. Jean McClellan, wird nicht nur ihrer Stimme beraubt, sondern auch ihrer Arbeit. Sie hat an der Wernicke – Aphasie geforscht und stand kurz vor dem Durchbruch, als sie ihre Arbeit aufgeben musste und in ein Dasein gezwungen wurde, was sie nie freiwillig gewählt hätte.

Doch das ist nicht alles. Sonia, ihre 6 jährige Tochter muss ebenso unter der Regierung leiden. Den sie, die gerade in die Schule gekommen ist, erlernt weder das lesen noch das Schreiben. Hier gelten Wettbewerbe, wer am wenigstem Wörter spricht. Jean, graut es davor, dass ihre Tochter keine Zukunft hat.

Den Frauen wurde alles genommen. Ihr Stimmrecht, ihren Lebensmut, ihre Träume, ihre Stimme und ihre Meinung. Sie sollen nur noch funktionieren.

Ist das das Ende, oder erst der Anfang?

Kann Jean ihr Ziel erreichen oder wird sie an der Regierung zugrunde gehen  und wie viele andere in einem Arbeitslager enden?

 

Wer ist Christina Dalcher?

Christina Dalcher pendelt zwischen den Südstaaten und Neapel. Die gebürtige Amerikanerin, zu deren Helden Stephen King und Carl Sagan zählen, promovierte an der Georgetown University in Theoretischer Linguistik und forschte über Sprache und Sprachverlust. »Vox« ist ihr Debütroman.

 

Wie hat mir VOX gefallen?

Dieses Buch hat mich gefesselt und ich musste es innerhalb von drei Tagen durchlesen. Ich konnte es einfach nicht zur Seite legen, dies war nicht möglich.

Nur noch 74 Worte übrig!

Upps…

Die Story:

Man wächst in einer Welt auf, in der alles normal ist. Bis zum Zeitpunkt, als eine neue Regierung an die Macht gelangt und sich schlagartig alles ändert. Alles in Frage gestellt wird, vor allem das Dasein der Frauen.

Frauen sollen wieder zurück zu den alten Tugenden. Dem Mann dienen, absoluter Gehorsam, Haushalt und Kindererziehung stehen an erster Stelle. Ihnen wird der Zugang zu Laptop, Handy, Büchern und der Post verweigert. Sie sollen sich auf ihre Aufgaben besinnen und nicht abgelenkt werden. Dadurch stehen ihnen auch nur 100 Wörter am Tag zur Verfügung. Gemessen durch einen Zähler, integriert in einem Armband. Jede Wortüberschreitung führt zu einer direkten Disziplinierung in Form eines Stromschlags. Die Intensität steigert sich ins unermessliche, je höher die Überschreitung wird.

Doch eine will sich dies nicht gefallen lassen und das ist Jean McClellan. Sie ist Wissenschaftlerin, Mutter und Ehefrau. Doch was sie nicht ist, ist Hausfrau! Vor allem weil sie gerade dabei ist kurz vor einem Durchbruch zu stehen. Sie erforscht die Wernicke- Aphasie, die sich mit dem Sprachzentrum im Gehirn beschäftigt.

Was wenn die Regierung plötzlich ihr Know How benötigt. Doch nicht um zu heilen, sondern um weiteren Schaden mit dem Serum anzurichten?

Die Protagonisten:

Dr. Jean McClellan:

Ist die Hauptprotagonistin in VOX und wird als starke, selbstbewusste Frau dargestellt. Sie hat Schwierigkeiten sich an die Wortbegrenzung zu halten und an alle Einschränkungen die damit verbunden sind. Man merkt sehr stark, wie sie innerlich mit sich kämpft. Wie sie versucht diese 100 Wörter einzuhalten, sich Wörter aufzusparen um ihrer Tochter ein gutes Vorbild zu sein. Doch sie schafft es nicht immer. In ihr ist immer noch die Wissenschaftlerin, die forschen will, doch das kann sie nicht. Sie ist hin und hergerissen und selbst als die Anfrage der Regierung kommt, ob sie helfen kann in Bezug auf die Wernicke Aphasie, sagt sie nicht sofort zu. Sie versucht zu verhandeln.

Patrick:

Ist der Ehemann von Jean und arbeitet für die Regierung. Er sitzt sozusagen mit der Nase mittendrin, wenn es um die neuen Entwicklungen und Abgründe geht, was den Frauen noch angetan werden kann. Für mich ist er das gesamte Buch über eine graue Gestalt, da er nicht wirklich in Erscheinung tritt und in meinen Augen sich trotz der Worteinschränkungen von Jean runterbuttern lässt. Er ist ein Weichei…. Doch am Ende wird es anders und sein Bildnis ändert sich! Mehr verrate ich nicht, sondern würde ich spoilern!

Steven:

Der älteste Sohn von den beiden, macht in meinen Augen die schlimmste Veränderung durch. Bei ihm funktioniert die Gehirnwäsche, die die Regierung einsetzt und er glaubt alles was man ihm sagt. Er lehnt sich sogar gegen seine Mutter auf und hetzt gegen diese.

Wir treffen auf viele weitere Protagonisten, die ihr Päckchen in diesem Buch zu tragen haben. Aber, zu viele will ich hier nicht besprechen und verraten, da ansonsten zu viel von diesem Buch und deren Handlung preisgegeben werden könnte.

Der Schreibstil:

Vox wird aus der ICH- Perspektive von Jean McClellan erzählt. Der Stil, ist simpel, gradlinig, unverschnörkelt, schon fast puristisch. Wodurch manche Szenarien und Situationen noch bedrohlicher und schrecklicher wirken, als sie es eh schon sind. Vox lässt sich sehr gut lesen und man taucht ein in eine Welt, die unsagbar schrecklich ist, aber man dennoch so gefesselt wird, dass man einfach nicht aufhören kann es zu lesen.

Zwischendurch sind immer mal wieder Zeitsprünge aufgetaucht, die mich ein wenig ratlos gemacht haben, die am Ende des Buches aber einen Zusammenhang ergeben und alle offenen Fragen lösen.

Es ist eine stetige Spannung vorhanden, die sich von Mal zu Mal noch mehr aufbaut. Allerdings fehlte mir ganz zum Schluss der AHA Effekt, in dem sich die Spannung löst.

Der Inhalt:

Meine 100 Wörter habe ich mehr als verbraucht.

Dieses Buch hat mich von Anbeginn an, in den Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Ich fand die Vorstellung der Wörterreduzierung, unfassbar schrecklich. Vor allem wenn man bedenkt, das am Tag ca. 16.000 Wörter gesprochen werden. Was sind dann 100!?

Dieses Buch greift ein Thema auf, welches erschreckend ist, aber welches vor allem zeigt, wozu eine Regierung fähig ist. Nicht nur zu manipulieren, sondern auch noch weiteren Schaden für die Zukunft anzurichten. Alleine der Schritt zurück bedeutet für eine Wirtschaft extreme Einbußen. Vor allem aber für die Frauen das Ende einer Zukunft. Die Stimmen, die sie sich erarbeitet haben, werden ihnen wieder genommen. Eine Welt wurde erschaffen, in der ich nicht leben möchte. Eine Welt, die grausam ist. Nicht nur Grausam am berauben der Stimmen, sondern auch was sie planen, was sie vorhaben und wie sie die Menschen manipulieren. Ihre Bestrafung ist unfassbar und ohne Worte, die Taten nicht in Worte zu fassen, ihre Zukunft ungewiss.

Meine Kritik:

An manchen Stellen hätte ich es mir ausführlicher gewünscht. Wahrscheinlich hätte dies dann nicht zum Stil des Buches gepasst, aber es ist etwas was mir fehlt. Nicht dramatisch und tut meiner Bewertung keinen Abbruch, aber ich hätte es blumiger haben wollen, mehr bildlich und nicht ganz so puristisch. Vor allem am Ende fehlt mir die Dramatik, die Schlüsselszene hätte mehr hervorgehoben werden müssen. Sie geht etwas unter, was ich schade finde.

 

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Wer zum Ausgleich etwas Lustiges lesen will, keine schwere Kost, sollte auf das Buch Plötzlich Banshee von Nina MacKay zurückgreifen!

  • Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
  • Verlag: S. FISCHER; Auflage: 1 (15. August 2018)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3103974078
  • ISBN-13: 978-3103974072
  • Preis: 20,00 € (gebundenes Buch)