New Orleans

Ray Celestin – Höllenjazz in New Orleans

In der heutigen Buchrezension geht es um den Debütroman von Ray Celestin – Höllenjazz in New Orleans, aus dem Genre Gegenwartsliteratur Roman.

Erwarten wird euch Mord, Musik und heiße Nächte in New Orleans. Der Name Höllenjazz verspricht einiges. Ist es die vemeintliche Hölle aus den Morden, gepaart mit der unverwechelbaren Jazz Musik?

 

Worum geht es in dem Buch Höllenjazz?

Wir befinden uns im Jahr 1919, mitten im heißen und von der Hitze aufgeladenen New Orleans.

Der mysteriöse Axeman Mörder versetzt die Stadt in Angst und Schrecken. Er hinterlässt Schauplätze des Grauens, ist skrupellos, geheimnisvoll, seine gewählte Waffe ist die Axt und er hinterlässt stets Tarotkarton. Er verhöhnt die Polizei mit seinen Taten und spielt mit der Angst der Menschen.

Detektive Michael Talbot ist der aufklärende Beamter im Falle Axeman, doch er verzweifelt an den Taten von diesem. An der Grausamkeit der Schauplätze und an der Wendigkeit des Mörders diesen nicht in die Finger zu bekommen.

Luca  D’Andrea, ein ehemaliger Polizist der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde, macht sich ebenfalls auf die Suche nach dem Mörder, allerdings nicht für die gleiche Seite, sondern für die Mafia

Ida, die Sekretärin in der Pinkerton Detektei, stolpert zufällig über einen Hinweis, der sie näher an den Mörder heranbringt und sie gleichzeitig in Gefahr. Kann sie die Identität des gesuchten Killers aufdecken?

Währenddessen, fordert der Axeman ganz New Orleans auf Jazz zu spielen, ansonsten kommt er die holen, die dies an einem bestimmten Tag, zu einer bestimmten Uhrzeit nicht tun. Dort wo es still bleiben wird, wird er zuschlagen.

 

Wer ist Ray Celestin?

Ray Celestin studierte Asiatische Kunstgeschichte und Sprachen in Großbritannien. Er ist Drehbuchautor für Film und Fernsehen und veröffentlichte bereits mehrere Kurzgeschichten. »Höllenjazz in New Orleans« ist sein erster Roman, für den er den John-Creasey-Award der Crime Writers‘ Association erhielt und der die britischen Bestsellerlisten und Feuilletons im Sturm eroberte.

 

Wie hat mir das Buch Höllenjazz gefallen?

WOW…. Dieses Buch hat mich einiges an Kraft und Ausdauer gekostet. Ich habe es bereits seit ein paar Tagen fertig und brauchte erst einmal Abstand.

Abstand um für mich zu reflektieren wie mir das Buch gefallen hat und um Abstand zu dem gesamten Buch zu bekommen.

Noch nie hat ein Buch es geschafft mich so zur Verzweiflung zu bringen. Ich habe nach 100 Seiten kapituliert, weil ich keinen Einstieg für mich finden konnte. Keinen Einstieg in die Geschichte und in die Schreibweise des Autors.

Lange habe ich überlegt, was ich mache. Lasse ich es komplett bleiben und höre auf, oder interessiert mich die Geschichte so sehr, dass ich sie einfach lesen muss. Das Zweite von beidem hat überwogen. Allerdings habe ich mir das Hörbuch zum Buch besorgt und bin über dieses noch einmal komplett in die Story eingestiegen.

Eine angenehme Männerstimme, hat mir noch einmal die ersten 100 Seiten vorgelesen und ich konnte mich völlig auf das Hören und abtauchen in die Story konzentrieren.

Daher habe ich dieses Buch als Kombination genutzt. Selber lesen und hören! Ein wahrlich tolles Experiment, welches mich dem gesamten Buch ein Stück näher gebracht hat. Und es war ein Erlebnis, wieder zu einem Hörbuch greifen zu können.

Ich habe zu diesem Buch gegriffen, weil mich der Klappentext sehr angesprochen hat. Ob es daran lag, das es wirklich sehr gehypt wurde, oder einfach weil das Cover in Kombination mit dem was über das Buch verraten wurde, genau mein Herz getroffen hat, wer weiß. Auf jedenfall wollte ich es unbedingt lesen!

Vielleicht eine kleine Information vorne weg. Es handelt sich hier um keinen Krimi, sondern um einen Roman. Dies sollte beim Lesen bedacht werden, denn ein Krimi würde völlig falsche Erwartungen wecken und diese erfüllt das Buch nicht.

Im vorderen Teil des Buches, finden wir eine Auflistung aller Beteiligten, die wir im Ablauf der Geschichte kennenlernen. Als ich die Masse an Personen gesehen habe und versucht habe diese zu verfolgen, mir ein zu prägen, kam ich mir leicht überfordert vor. Mein erster Gedanke war, das schaffe ich niemals, die ganzen Personen kann ich mir einfach nicht merken. Beim Lesen stellt man allerdings fest, dass genau drei im Vordergrund der Handlung stehen und als Hauptprotagonisten in Frage kommen. Die anderen erwähnten Personen, sind eher Nebendarsteller, die die gesamte Geschichte rund machen.

Der Schauplatz des Buches ist New Orleans. Es geht um den „Axeman“ der sein Unwesen treibt. Im Vorwort selber werden wir als Leser mit einem Brief konfrontiert, der Originalgetreu, wiedergegeben wurde um den Rahmen der aktuellen Geschehnisse abzustecken. Den Leser hinein zuführen in eine Situation, die Schauplatz aber gleichzeitig auch Ausgangssituation der Geschichte ist. Der Brief des Axeman, mit seiner Drohung an die Einwohner der Stadt New Orleans.

Allerdings stehen die Morde nicht wirklich im Vordergrund, sondern bilden lediglich den Rahmen um das Ganze. Vordergründig ist die Stadt selber, die Musik die dort gespielt wird, die Menschen die dort leben, die Härte, die Korruptionen und natürlich die Armut mit der viele dort zu kämpfen haben.

Ziemlich schnell wird klar, dass es um mehr als nur die Morde geht. Es geht darum die Schattenseiten der Stadt aufzudecken, wie das Leben die Einwohner New Orleans verschlingt, wie die Stadt pulsiert und was Musik bedeutet. Wie die Stadt tickt und wie jeder Einzelne um das Überleben kämpfen muss.

Wir begegnen einem bunten Mix aus Menschen. Menschen mit unterschiedlichen Hautfarben, unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichem Bildungsgrad. Ein bunter Strauß aus verschiedenen Ländern und Kontinenten, vereint in der Musik, ansonsten getrennt in ihren Leben und Sorgen.

 

Die Protagonisten:

Die Geschichte selber dreht sich verstärkt um drei Protagonisten:

Detektive Michael Talbot: Er leitet die Ermittlungen. Er gilt als Sündenbock und die anderen Kollegen arbeiten ungerne mit ihm zusammen, da er in der Vergangenheit bereits gegen einen Kollegen ausgesagt hat der daraufhin mehrere Jahre einsitzen musste. Ein Protagonist, den ich schwer zu fassen bekommen habe und mir daher ein Rätsel geblieben ist.

Ida Davis: Sie arbeitet in der Detektei „Pinkerton“ und hat es als fast weiße Frau sehr schwer. Sie ist klug, zu klug, denn sie schafft es fast im Alleingang den Axeman zu fassen und begibt sich dabei in große Gefahr.

Luca D`Andrea: Hat aufgrund des Verrats seines Kollegen mehrere Jahre in Haft gesessen und ist nun frei gelassen worden. Das Einzige was er will ist Ruhe und die Stadt verlassen. Doch ohne Geld ist dies nicht möglich, daher steht er wieder bei der Mafia und soll helfen den Axeman zu fassen und die Stadt sicher zu machen.

Drei Protagonisten, die sehr unterschiedlich sind, die aber definitiv den Hauptanteil der Geschichte ausmachen. Alle anderen Personen wurden im anfänglich erwähnten Register niedergeschrieben und vervollständigen lediglich das Bild um diese. Im Nachhinein kommt es einem auch nicht so viel vor.

Ray Celestin lässt den bekannten Jazz- Musiker Louis Armstrong als fiktive Rolle in der Geschichte auftreten und verpasst diesem einen Makellosenanstrich. Ob er zu dieser Zeit wirklich zugegen war, darüber lässt sich streiten. Aber, was sein Auftritt bewirkt, ist Musik pur. Man kann sie fast fühlen, wenn man das Buch liest, wie die Töne erklingen und einen mitreißen nach New Orleans.

Der Verlauf der Geschichte hat sich mir stellenweise als sehr schwierig erschlossen. Ich habe keinen wirklichen Draht zum Schreibstil gefunden und konnte einfach den Punkt für mich nicht ausmachen, an dem ich hätte sagen können, ich habe es geschafft, ich bin angekommen und das Lesevergnügen beginnt.

Da es sich um einen Roman handelt, sind die Beschreibungen stellenweise sehr ausschweifend. Sehr detailliert und sehr verschachtelt. Ich habe keinen Lesefluss für mich finden können, da ich ständig über die Ausschweifungen gestolpert bin.

Ein Schreibstil, der dennoch sehr gut ist und bestimmt viele Leser abholt und anspricht, aber bei mir hat es einfach nicht klick gemacht und vieles ist dadurch auf der Strecke geblieben. Ich persönlich hätte es schöner gefunden, manches kürzer und knapper präsentiert zu bekommen. Nicht alles in epischer Breite ausgearbeitet, sondern klar und präzise auf den Punkt gebracht. Aber, dann würde dieses Buch weder dem Genre Roman noch wahrscheinlich Ray Celestin gerecht werden.

Wie sich das Ende darstellt, ob der Mörder gefunden und gefasst wird, was von alledem Wahrheit und Fiktion ist, lasse ich offen.

Auch wenn es meinen Geschmack nicht getroffen hat, werden viele von euch begeistert sein.

Probiert es aus und taucht ein in den Jazz….

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  • Broschiert: 512 Seiten
  • Verlag: Piper Paperback (1. März 2018)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3492060862
  • ISBN-13: 978-3492060868
  • Originaltitel:The Axeman’s Jazz
  • Preis: 16,00 € (broschiert)